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Das pragmatische Konzept für den Bruchrechenunterricht

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Zahlen einzuführen. Zweitens wissen sie schon, dass jede Division außer durch<br />

0 möglich ist, wenn vorher die Division mit Rest eingeführt wor<strong>den</strong> ist. Auf die<br />

Problematik der Notation wurde bereits in Abschnitt 3. 2 hingewiesen.<br />

Was aber in Klassenstufe 5 meist nicht erfolgt, ist eine weitere Beschäftigung<br />

mit <strong>den</strong> „Ergebnissen“ solcher Divisionen mit Rest. Zum Beispiel wird<br />

üblicherweise nicht mit ihnen gerechnet. Auch wird oft nicht thematisiert, was<br />

der Ausdruck<br />

3 + 2 : 6 oder auch 20 : 6 eigentlich ist. Wie man letzteren mechanisch in <strong>den</strong><br />

ersten überführen kann, ist klar. Aber dass jedem Schüler in Klassenstufe 5 klar<br />

ist, dass 20 : 6 eine Zahl ist, muss bezweifelt wer<strong>den</strong>, schließlich „geht die<br />

Rechnung nicht auf“, es bleibt ja ein Rest. So bietet es sich an, die Division mit<br />

Rest zu wiederholen und unbedingt klarzustellen, dass wir von nun an auch<br />

je<strong>den</strong> Quotienten als Zahl ansehen wollen.<br />

Den Schülerinnen und Schülern ist schon seit dem Besuch der Grundschule<br />

bekannt, dass jede additive und jede multiplikative Verknüpfung zweier<br />

natürlicher Zahlen wieder eine natürliche Zahl liefert. Sie wissen auch, dass<br />

man jede natürliche Zahl durch jede von 0 verschie<strong>den</strong>e natürliche Zahl<br />

dividieren kann. Manchmal ist der Quotient wieder eine natürliche Zahl,<br />

manchmal nicht. Dann sagen sie zum Beispiel: „geht nicht auf“, weil sie <strong>den</strong><br />

Quotienten noch nicht benennen können oder sie erkennen, dass ein von 0<br />

verschie<strong>den</strong>er Rest bleibt. Mit dem Ziel vor Augen, dass von nun an jeder<br />

Quotient zweier natürlicher Zahlen als Zahl angesehen wer<strong>den</strong> soll, ist also an<br />

der Akzeptanz nichtnatürlicher Quotienten zu arbeiten. <strong>Das</strong> ist einfacher als es<br />

zunächst klingen mag.<br />

Zum Beispiel können 4 Schülerinnen und Schüler problemlos 28 Bonbons unter<br />

sich aufteilen, weil 28 : 4 = 7 ist. Gibt man ihnen jedoch nicht 28, sondern 30<br />

Bonbons, so können sie diese nicht ohne Rest unter sich aufteilen, da<br />

30 : 4 = 7 + 2 : 4. Obwohl aber der Quotient 30 : 4 nichtnatürlich ist, kann man<br />

sich darauf verlassen, dass die Schülerinnen und Schüler in diesem Kontext<br />

eine Lösung <strong>für</strong> das Problem fin<strong>den</strong>, um 30 durch vier zu teilen, da die Bonbons<br />

locken. Die Lösungsstrategien können unterschiedlich sein. Möglicherweise<br />

wer<strong>den</strong> sie antworten, dass jeder 7 Bonbons bekommt und 2 übrig bleiben,<br />

vielleicht wer<strong>den</strong> sie auch formulieren, dass jeder 7 bekommt und die 2 übrigen<br />

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