VORWORT DES HERAUSGEBERS - Thorolf Lipp

Prolog
An dieser Stelle muß ich auch etwas genauer auf den Begriff gol eingehen. Jolly
und Garde bedienen sich der Schreibweise gol, die ich hier ebenfalls übernehme,
und zwar sowohl für den Turm als solchen als auch für die Veranstaltung selbst.
In der Literatur stoßen wir auf verschiedene Schreibweisen, wobei in nichtwissenschaftlichen
Publikationen in der Regel vom naghol oder nagol die Rede ist.
Es handelt sich dabei um eine, allerdings „unkorrekt“, ins Bislama adaptierte
Form des zugrundeliegenden Sa-Begriffs gol. Die „korrekte“ Schreibweise –
„korrekt“ immer unter dem Vorbehalt, daß Bislama eine sich sehr rasch entwikkelnde
bzw. verändernde Sprache darstellt – ist hier jedoch nanggol (vgl. Crowley
1995:162). In dieser Arbeit werden, auch das muß ich noch erwähnen, alle
Sa und Bislama Begriffe, mit Ausnahme jedoch von Ortsbezeichnungen und Eigennamen,
kursiv gedruckt.
Die Aussprache der hier verwendeten Sa Begriffe ist für deutschsprachige Leser
einfach, da man bei der Verschriftlichung versucht hat, dem Ideal der sog.
„Schreiblautung“ so nah als möglich zu kommen. Schreiblautung bedeutet, daß
sich die Schreibweise direkt an der Aussprache orientieren soll. Im Deutschen
ist man, im Gegensatz etwa zum Englischen oder Französischen, diesem Ideal
bei den verschiedenenen Phasen der Verschriftlichung relativ nahgekommen.
Grundsätzlich kann hier daher gelten, daß Sa Begriffe so ausgesprochen werden,
wie man sie schreibt. Da die Schreiblautung im Sa und im Bislama weitgehend
gleich ist, verweise ich auf eine genauere Beschreibung der Zuordnung zwischen
Graphemen und Phonemen einstweilen auf Terry Crowleys Bislama Lexikon
(Crowley 1995) sowie auf die entsprechenden Anmerkungen bei Jolly
(1994b:18). Über ein verläßliches Werkzeug wird man allerdings wohl erst mit
Gardes Veröffentlichung seiner umfassenden Grammatik bzw. Wörterbuches
verfügen.
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