VORWORT DES HERAUSGEBERS - Thorolf Lipp

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Einleitung A manhood thing (Internet) The villagers of Vanuatu dive for many cultural and spiritual reasons (Internet) Imitation des Trainings amerikanischer Fallschirmspringer (Feldnotiz <strong>Thorolf</strong> <strong>Lipp</strong>) Der Höhepunkt des Jahres (Aus dem Text einer TV-Dokumentation) G O ? L Initiation Männer müssen ihren Mut beweisen (Irving & Electa Johnson 1955) „Show off“ für die Frauen: • Gol dient der „Psychohygiene“. • Männer versuchen Frauen zu beeindrucken • Männer dürfen über häusliche Probleme sprechen, bevor sie springen (Kal Muller 1970) Ritual mit therapeutischer Wirkung: • Körper und Geist werden gesund • Ende der Regenzeit • Gut für die kollektive Gesundheit weil ein guter Sprung eine gute Yamsernte garantiert (Margaret Jolly 1993) Fruchtbarkeitsritual: • Männliche (heisse) Kraft wird zelebriert. Die gleiche (heisse, männliche) Kraft wird auch mit der Yams assoziiert: daher Verbindung Yamsernte (Fruchtbarkeit) - Gol • Das Emporsteigen auf den Turm muss analog zum Erklimmen vom Dach des Männerhauses beim Bilbilan (Grade Taking) verstanden werden (Chuck de Burlo 1996) Tafel 1: Suche nach der Bedeutung des gol. - 36 -
Einleitung 2. Erkenntnisinteresse und Ziel der Arbeit Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht das Turmspringen der Sa in Pentecost als totales soziales Phänomen, das in möglichst allen seinen Facetten beschrieben und analysiert werden soll (vgl. Bargatzky 2006). Obwohl in der überschaubaren Sa Gesellschaft in gewisser Weise „alles mit allem zusammenhängt“, und das während der Feldforschung zusammengetragene Material mit Bezug auf das gol durchaus umfangreich ist, will die Arbeit nicht den Anspruch erheben, eine vollständige Ethnographie der Sa zu sein. Die Forschungsaufenthalte reichten nicht aus, eine so tiefgehende Kenntnis von Sa Kultur und Sprache zu erlangen, daß dieser Anspruch tatsächlich angemessen wäre. Dafür gibt es im wesentlichen zwei Gründe: In der Feldforschungsphase stand das Turmspringen selbst im Mittelpunkt, während andere Bereiche der Sa-Gesellschaft, etwa die vielen unterschiedlichen Bereiche der materiellen Kultur, detaillierte Fragen der Geschlechterbeziehungen, diffizile verwandtschaftsethnologische Probleme oder verzwickte linguistische Phänomene nicht im gleichen Umfang behandelt werden konnten. Als wichtig hingegen erwiesen sich diverse Probleme der politischen Anthropologie wie Fragen nach Rang, Titel, religiösem Einfluß, politischer Macht und Legitimation. Auch die Bedeutung von Mythen und Symbolen sowie der tradierten Geschichte nahm einen breiten Raum ein. Die Schwerpunkte meiner Arbeit ergaben sich also einerseits aus der Bedeutung, die diese für das Turmspringen im engeren Sinne haben, deuten andererseits aber auch meine übergreifenden sachlich-systematischen Interessen an. Es gibt aber noch einen anderen Grund dafür, daß ich diese Arbeit nicht als ethnographische Monographie verstanden wissen möchte. Zwar wird hier mit dem Turmspringen explizit ein Phänomen der Sa Kultur untersucht, darüber hinaus soll jedoch auch versucht werden, die Dinge in einem größeren, ethnologischreligionswissenschaftlichen Zusammenhang zu sehen. Meine Arbeit orientiert sich insofern eher an Werken wie Gregory Batesons „Naven“ (1958) oder Maurice Godeliers „Die Produktion der großen Männer“ (1987), in deren Mittelpunkt stets ein „totales soziales Phänomen“ steht, das zur stellvertretenden Analyse des gesamtgesellschaftlichen Kontextes herangezogen wird. Am Anfang der Untersuchung standen, neben der unmittelbaren Faszination für die Sa und das Phänomen gol selbst, einige zentrale theoretische Fragen. Zunächst sollte erforscht werden, um was für eine Art Veranstaltung es sich beim Turmspringen überhaupt handelt. Das gol, so schien es, weist sowohl Elemente von Fruchtbarkeits-, Initiations- und melanesischen „Grade taking“ Ritualen auf, als auch Züge eines rauschhaften Spiels mit „therapeutischer“ Wirkung (vgl. Muller 1970). Einerseits läßt es sich anhand der Überlegungen des Ritualtheoretikers Victor Turner als liminales Ritual verstehen, andererseits aber auch wieder nicht, weil es nämlich, so könnte man mit Turner sagen, in mindestens ebenso starkem Maße liminoide Elemente beinhaltet (Turner 1989). Es stellte sich also die Frage, ob das gol überhaupt ein kontext-sensitives Ritual ist, oder nicht vielleicht viel- - 37 -
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Gol als Ritual? Versuche zur Ritual
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Literaturverzeichnis Blust, R. 1985
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Literaturverzeichnis de Burlo, Chuc
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Literaturverzeichnis Eliade, Mircea
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Literaturverzeichnis Forster, Georg
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Literaturverzeichnis Gunn, W. (Mrs.
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Literaturverzeichnis Hymes, Dell H.
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Literaturverzeichnis Kirch, Patrick
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Literaturverzeichnis Leeuw, Gerardu
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Literaturverzeichnis Marshall, Mac;
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Literaturverzeichnis Nevermann, Han
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Literaturverzeichnis Radcliffe-Brow
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Literaturverzeichnis Rudolph, Kurt
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Literaturverzeichnis Spriggs, Matth
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Literaturverzeichnis Tattevin Élie
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Literaturverzeichnis Wassmann, Jür
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