VORWORT DES HERAUSGEBERS - Thorolf Lipp

eben keinesfalls aus. Dabei weiß er natürlich, daß es unmöglich ist, ein Phänomen
wie das Turmspringen in allen individuell und kollektiv wirksamen Bedeutungen
und Funktionen zu erfassen oder gar ein für allemal zu verstehen. Sein
selbsterklärtes Ziel jedoch, „die Multidimensionalität des Phänomens überhaupt
zu zeigen und mit Hilfe eines polyparadigmatischen Theorieansatzes möglichst
viele der, teils sehr dicht, über- und nebeneinander liegenden Schichten vorsichtig
voneinander zu trennen um sie letztlich doch zusammendenken zu können“,
hat er fraglos eingelöst.
Es freut mich sehr, daß die schon lange mit dem Lit-Verlag diskutierte Einrichtung
einer eigenen Publikationsreihe für den deutschsprachigen Raum zum Regionalgebiet
Ozeanien gerade mit diesem Band eröffnet wird. Insofern ist die
Wahl des Autors und seines Werkes programmatisch für die Ziele, die sich Verlag
und Herausgeber für die Reihe gestellt haben: herausragende Beiträge, die
der Theoriediskussion Impulse liefern, aufzugreifen und Themen, die als Desiderat
erkannt, jedoch bisher nur wenig Beachtung gefunden haben, in den Vordergrund
zu rücken. Damit soll ein entscheidender Beitrag für die kultur- und
sozialwissenschaftliche Ozeanienforschung geleistet werden. In loser Folge
werden Bände in ähnlicher Aufmachung erscheinen, die zeigen, daß die Erforschung
der kulturellen Vielfalt Ozeaniens auch heute noch im deutschsprachigen
Raum ihre qualitativ anspruchsvolle Fortführung findet und zu substantiellen
Ergebnissen gelangt. Es ist dem Verlag zu danken, daß damit eine Tradition
fortgesetzt werden kann, deren Anfänge bereits in der konstituierenden Phase
der einzelnen Fachdisziplinen lagen.
Hermann Mückler, Wien im Mai 2008
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