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VORWORT DES HERAUSGEBERS - Thorolf Lipp

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Glossar<br />

worden sind, etwa dann, wenn ein Träger nicht die nötigen Qualitäten<br />

mitbringt, um das Amt adäquat auszuführen.<br />

loas na beta<br />

loas na bwet<br />

loas na dam<br />

loas na ul<br />

lok<br />

lonlimworp<br />

lo sal<br />

mal<br />

mah mas<br />

{Sa} Priester der Brotfrucht.<br />

{Sa} Priester der Taro.<br />

{Sa} Priester der Yams.<br />

{Sa} Priester der Kokosnuß.<br />

{Sa} Eine Art Yamskuchen. Der rohe Yams wird zu einem feinen Brei<br />

zerrieben und anschließend mit Kokosmilch beträufelt, in Blätter eingewickelt<br />

und im Erdofen mehrere Stunden lang gegart. Bleibt eingewickelt<br />

zwei bis max. drei Tage genießbar.<br />

{Sa} Drittes, jüngstes und größtes Männerhaus in Bunlap. Gehört den<br />

ta remlili Leuten.<br />

{Sa} wörtl.: „auf“ bzw. „im“ (lo) „Weg“ (sal). Gemeint ist, daß Frauen<br />

(Mütter und Ehefrauen), metaphorisch gesprochen, einen „Weg“ zu<br />

anderen (nämlich den Verwandten der Mütter bzw. Ehefrauen) darstellen.<br />

Lo sal ist eine typische do ut des Einrichtung, mit der eine langfristige<br />

Reziprozität von Gaben zwischen den, durch lo sal verbundenen<br />

buluim, sichergestellt werden soll. Konkret verpflichtet lo sal den Geber,<br />

sich für die Arbeits- und Reproduktionskraft der Mutter oder Ehefrau<br />

bei deren Verwandten zu bedanken und mit seinen Gaben das vergossene<br />

Blut zu sühnen, das beim ersten Geschlechtsverkehr bzw. bei<br />

der Geburt von Kindern fließt. Die lo sal Riten bestehen, je nach Kategorie,<br />

aus einer Gabe von Schweinen und roten batsi Matten, oder aber<br />

aus der Präsentation von Yams- oder Taroknollen. Diese Verpflichtungen<br />

begleiten alle wesentlichen dramatischen Zuspitzungen bzw. Übergangsrituale<br />

des Lebens, also Geburt, Beschneidung, Heirat, Tod sowie<br />

alle warsangul Rituale. Wer seinen lo sal Obligationen nicht nachkommt<br />

gefährdet die Ordnung und läuft Gefahr, sich bösen Verwünschungen<br />

und auch Zauberei der zu kurz gekommenen potentiellen<br />

Empfänger auszusetzen. Die Verbindung von Jungen und Mädchen aus<br />

einer gemeinsamen buluim gilt deswegen als problematisch, weil das lo<br />

sal System dann nicht die ihm zugedachte Rolle, nämlich die langfristige<br />

Friedenssicherung zwischen den einzelnen buluim, erfüllen kann.<br />

{Sa} Männerhaus. Die symbolische Ordnung des Raumes ist ein Abbild<br />

der Sozialstruktur ist. Ganz unten, am Fußende des Hauses, halten<br />

sich die jüngsten Mitglieder der Männergemeinschaft auf, die die wenigsten<br />

Titel besitzen. Ganz oben, am Kopfende, sind diejenigen Männer<br />

zu finden, die die größte Zahl an Titeln besitzen. Profane Gegenstände<br />

werden am Fußende des Hauses aufbewahrt, sakrale Gegenstände<br />

am Kopfende.<br />

{Sa} Eine rituelle Präsentation (mah) von viel (mas) Yams und/oder<br />

Taro, die an die lo sal Empfänger zu bezahlen sind. Mah mas kann<br />

anläßlich bestimmter Feste und Rituale abgehalten werden, aber auch<br />

jederzeit dann, wenn ein Mann wünscht, sich als ein besonders fleißiges<br />

und ehrbares Mitglied der Gemeinschaft zu präsentieren um sich so<br />

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