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VORWORT DES HERAUSGEBERS - Thorolf Lipp

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Die zweite Geschichte des gol: Revitalisierung durch Tourismus<br />

Abb. 45: Der Landungssteg für auszubootende Kreuzfahrttouristen<br />

in der Bay Homo.<br />

Mit Baukosten von 8 Mill. Vatu (ca. € 60.000) war das<br />

Bauwerk völlig überteuert und füllte vor allem die Taschen<br />

des australischen Unternehmers „Captain Claus“.<br />

(Bay Homo, Nov. 2004)<br />

- 287 -<br />

für Passagiere veranstalten würde. Zunächst versuchte er, das Schiff direkt zu<br />

seinem eigenen gol Veranstaltungsplatz in Panas zu leiten, um das gesamte Geschäft<br />

alleine abwickeln zu können. Die Reederei schickte jedoch zunächst ein<br />

kleines Vermessungsschiff an die Westküste von Pentecost, um Topographie<br />

sowie Bodenbeschaffenheit möglicher Ankergründe zu untersuchen. Dabei erwiesen<br />

sich Wali und Panas als untauglich, während sich Salap, der am besten<br />

geschützte Ort nahe der tiefsten Einbuchtung der Baie Homo, als am ehesten<br />

geeignet herausstellte. So blieb Luc Fago nichts anderes übrig, als Salap zum<br />

Veranstaltungsort zu machen und sich mit den Grundbesitzern der Baie Homo<br />

sowie den Mitgliedern des "Council blong Tourism blong Saot Pentikos" abzusprechen.<br />

Obwohl er nun<br />

nicht mehr als Alleinverantwortlicher<br />

agieren<br />

konnte, gelang es ihm als<br />

Ideengeber doch, den<br />

maßgeblichen Einfluß zu<br />

behalten. Nach Verhandlungen<br />

mit der Reederei<br />

erklärte diese sich bereit,<br />

für jeden Besuch ein<br />

"Landing Fee" von<br />

400.000 Vatu sowie einen<br />

Betrag von einer<br />

Million Vatu für das Abhalten<br />

des gol zu bezahlen.<br />

Nicht unerwähnt<br />

bleiben darf, daß besagter<br />

„Captain Claus“ als Mittelmann<br />

zwischen Fago<br />

und der Reederei den Zuschlag<br />

erhielt, für acht<br />

Millionen Vatu einen kleinen Steg zu errichten, an dem die Kreuzfahrttouristen<br />

mit Schlauchbooten ausgebootet werden sollen. Der Jetty wurde im Jahr 2003<br />

gebaut, die Reederei beteiligte sich mit vier Millionen Vatu an den Kosten, die<br />

anderen vier Millionen sollte das "Council“ beisteuern. Da hier eine derart hohe<br />

Geldsumme natürlich nicht verfügbar war, erklärte sich „Captain Claus“ bereit,<br />

dieses Geld „vorzuschießen“ wofür ihm während der nächsten zwanzig Jahre die<br />

Hälfte des jährlichen „Landing Fee“, also 200.000 Vatu, automatisch zusteht<br />

und direkt an ihn abgeführt wird. Dieser völlig überteuerte Jetty erregt bis heute<br />

die Gemüter aller Beteiligten. Er besteht nämlich lediglich aus wenigen Drahtkörben,<br />

die mit den am Strand ohnehin in Hülle und Fülle vorhandenen Steinen<br />

befüllt und mit wenig Zement gesichert wurde. Auf dem Jetty sind nur ein paar<br />

billige Holzbohlen aus lokaler Produktion verlegt worden und man errichtete ein<br />

roh zusammengezimmertes Geländer (vgl. Abb 44).

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