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GEJ - Band 2

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Abraham, Isaak und Jakob! Wir leben nun in einer sehr bedrängten Zeit – nahegleich derjenigen, als Noah die Arche baute und endlich, auf Jehovas Geheiß,sich samt seiner Familie in dieselbe einschloß! Wir stehen nun an der heiligenStätte, von der Daniel geweissagt hat, sehen den von ihm vorhergesagten Greuelder Verwüstung an – wie die gebannten Sklaven der heidnischen Hexe Megäradie Qualen ihrer Brüder ansehen und schmerzlich erwarten mußten, bis manauch sie in kochendes Erz legen werde – und können uns weder links nochrechts hin irgend bewegen! Wir stehen so verlassen da wie irgendein schonlange abgestorbener Baumrumpf auf einer Bergspitze zum klaffenden Beweise,daß einst auch in solcher Höhenregion üppige Wälder mögen gestanden haben!Was ist aber da zu machen? Das ist eine große Frage! Eine diamantene Kronedem, der darauf eine taugliche Antwort zu finden imstande ist! Aber er bedenkewohl unsere höchst gebannte und mit allen Ketten der Welt gefesselte Stellung![<strong>GEJ</strong>.02_049,11] Auf der einen Seite sitzen uns die Römer wie der ganze BergSinai knapp auf dem Genicke, auf der andern Seite des Zimmermanns Sohn, derauf einmal, wie aus den Wolken gefallen, aus einem barsten Haustölpel zueinem Propheten erstanden ist, wie seit Abraham noch nie einer unter den Judengelebt hat. Alles läuft ihm nach, groß und klein und jung und alt! Wenn heuteJehova Selbst zur Erde herabkäme, so fragt es sich sehr, ob Er größere Tatenvollbringen würde oder könnte! Jede Krankheit heilt er bloß durchs Wort in dieFerne hin, die Toten ruft er aus den Gräbern und gibt ihnen ein vollkommengesundes Leben wieder! Also gebietet er den Winden und den Meereswogen,und sie gehorchen ihm wie ein Sklave seinem Gebieter! Wenn er redet, so leuchtetallenthalben die allertiefste göttliche Weisheit heraus, und alles ist von derMacht seines Wortes hingerissen und folgt ihm von einer Stadt zur andern. Dazuhat er noch die Großen Roms fest auf seiner Seite, die ihm mit Legionen zuDienste stehen, wann er deren benötigen würde. Wir aber stehen gerade amRande des scheußlichsten Abgrundes, um in jedem Augenblick verschlungen zuwerden, und haben aber auch nicht ein sterbliches Wesen auf unserer Seite –außer diese alten Schläfer in der Synagoge! Da frage ich noch einmal: Wassollen wir tun?[<strong>GEJ</strong>.02_049,12] Was nützen uns nun Moses und alle die Propheten, was selbstJehova, der mit Moses und den Propheten geredet hat, uns aber nun schon seitmehr denn einem ganzen Säkulum im tiefsten Moraste stecken läßt!? Und obwir schon schreien, daß man uns bis zu den Sternen vernehmen solle, so meldetsich dennoch kein Jehova mehr und läßt uns ärger in der schmählichstenPatsche, als ein vollendet windbeutliger Bräutigam seine arme, von ihm zehnmalverführte und unglücklich gemachte Braut! Wir aber haben dafür noch denEhrentitel, ,Gottes Volk‘ zu heißen, während die gottlos sein sollenden Heidenin allem Ansehen und im Besitz aller Macht und aller Reichtümer der Erdestehen also, wie solches Jehova Seinem David nach der Schrift verheißen hat, –was aber nie in Erfüllung ging![<strong>GEJ</strong>.02_049,13] Da heißt es, ganz göttlich groß gesprochen: ,Und deinesReiches wird fürder ewig kein Ende sein!‘ Sehen wir nun das ewige Reich— 107 —

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