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GEJ - Band 2

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[<strong>GEJ</strong>.02_008,02] Sage Ich: „Verschaffe dir von den Pharisäern die SchriftGottes, und lies darin die Psalmen des Königs David; darin wirst du alles dasfinden! Der Oberste Jairus, mit dem wir noch heute zu tun bekommen werden,wird dir solche Schrift schon verschaffen. Denn vor zwei Tagen haben sie seineTochter ins Grab gelegt; sie ist ihm gestorben! Er hat seine Sünde gegen Michtiefst bereut; darum soll ihm denn auch geholfen werden, und er soll nicht verlorensein für das Himmelreich Gottes!“[<strong>GEJ</strong>.02_008,03] Fragt Faustus: „Herr, was ist das für ein Reich, und wo ist es?“[<strong>GEJ</strong>.02_008,04] Sage Ich: „Ja, mein lieber Freund, das eigentliche wahreHimmelreich Gottes ist für die wahren Freunde Gottes überall, für die FeindeGottes aber nirgends; denn für die ist wieder alles Hölle, wohin du nur immerdeine Augen und andern Sinne wenden kannst und magst. Unten und oben ist dagleich. Blicke weder zu den Sternen empor – denn sie sind Erden wie diese, diedu betrittst – noch senke deine Augen zur Erde hinab, denn sie ist gerichtet wiedein Fleisch, das einmal sterben und verwesen muß! Forsche und suche aberdafür fleißig in deinem Herzen; dort wirst du finden, was du suchst. Denn ineines jeden Menschen Herz ist der lebendige Same gelegt, aus dem dir desewigen Lebens ewiges Morgenrot erblühen wird.[<strong>GEJ</strong>.02_008,05] Siehe, der Raum, in dem diese Erde schwebt so wie die großeSonne, der Mond und all die zahllosen Sterne, die für sich nichts als wiederSonnen und Erden sind, ist unendlich! Mit der Gedanken Schnelligkeit könntestdu diese Erde verlassen und in der geradesten Linie in solcher Schnelligkeitforteilen, – und so du Ewigkeiten auf Ewigkeiten also forteiltest, so würdest dunach vielen Ewigkeiten des gedankenschnellen Fortfluges dennoch nimmerirgendeinem Ende nahekommen! Überall jedoch würdest du Schöpfungen vonder seltensten und wunderbarsten Art und Weise treffen, die allenthalben denendlosen Raum erfüllen und beleben.[<strong>GEJ</strong>.02_008,06] Durch dein Herz wirst du nach dem Tode deines Leibeshinaustreten in den endlosen Gottesraum, und nach der Art deines Herzens wirstdu ihn entweder als Himmel oder als Hölle antreffen![<strong>GEJ</strong>.02_008,07] Denn es gibt nirgends einen eigens geschaffenen Himmel,noch irgendeine eigens geschaffene Hölle, sondern alles das kommt aus demHerzen des Menschen; und so bereitet sich ein jeder Mensch im Herzen, jenachdem er Gutes tut oder Böses, entweder den Himmel oder die Hölle, und wieer glaubt, will und handelt, also wird er auch seines Glaubens leben, aus demheraus sein Wille genährt ward und ins Handeln überging.[<strong>GEJ</strong>.02_008,08] Jeder aber prüfe die Neigungen seines Herzens, und er wirdleicht erfahren, wessen Geistes sein Herz voll ist. Ziehen seine Neigungen dasHerz und dessen Liebe zur Welt hinaus, und fühlt er in sich eine Sehnsucht, inder Welt etwas Großes und Angesehenes zu werden, – hat das hochmütigwerden wollende Herz ein Mißbehagen an der armen Menschheit, und fühlt esden Trieb in sich, daß es herrschen möchte über die andern, ohne zum Herrschenvon Gott erwählt und gesalbt zu sein, so liegt im Herzen schon der Same der— 18 —

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