13.07.2015 Aufrufe

GEJ - Band 2

GEJ - Band 2

GEJ - Band 2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

verließen sie das Zimmer und begaben sich dahin, von wannen sie gekommenwaren.[<strong>GEJ</strong>.02_154,10] Dies fiel dem Hauptmann auf, und er fragte Mich und sagte:„Wie ist das, daß diese nun sich so plötzlich verloren haben? Du hattest kaumihrer Sünden gedacht, und es trieb sie solches wie mit einer großen Gewalt zurTür hinaus!“[<strong>GEJ</strong>.02_154,11] Sage Ich: „Das sind so rechte Hurenhelden! Sie treibenUnzucht aller Art, und ein Ehebruch ist bei ihnen eine schon ganz gewöhnlicheSache geworden; bei ihnen sind die Weiber kommun (Gemeingut), und eineJungfrau zu notzüchtigen, ist bei ihnen ein purer Lebensscherz! Aber unter ihnengibt es auch Knabenschänder und solche, die mit Mägden auf eine unnatürliche,stumme sodomitische Art sich belustigen, weil sie sich dadurch vor bösenAnsteckungen verwahren wollen, aber deshalb in andere, noch schlimmereKrankheiten verfallen. Darum denn habe Ich diese Menschen so hart empfangenund entlassen; denn diese kann nur ein hartes Wort noch zu irgendeiner Besserungbringen.“[<strong>GEJ</strong>.02_154,12] Sagt der Hauptmann: „Von welcher Gegend sind sie dennher?“[<strong>GEJ</strong>.02_154,13] Sage Ich: „Aus der Gegend der Gadarener. Mehr gen Abendhin sind ein paar Flecken und vier Dörfer. Die Bewohner sind ein Gemisch vonJuden, Ägyptern, Griechen und Römern. Sie haben wenig – und eigentlich garkeine Religion, und ihr Gewerbe besteht zumeist im Züchten der Schweine unddem Handel damit nach Griechenland und Europa, wo dieser Tiere Fleischgegessen und ihr Fett als eine Würze der Speisen genossen wird. Es sind daherdies schon dem Gewerbe nach pur unlautere Menschen; aber ihre äußere Unlauterkeitwäre eben keine Sünde, so sie nicht in ihrem Tun und Lassen selbst umvieles ärger denn ihre Schweine wären. Ihr Tun und Lassen stellt sie tief unterdie Schweine, und es wird mit ihnen schwer etwas auszurichten sein!“[<strong>GEJ</strong>.02_154,14] Sagt der Hauptmann: „Nun, es ist sehr gut, daß ich das weiß.Jene Gemeinden stehen noch unter mir, und ich werde es sicher nicht ermangelnlassen, diesen Menschen einen Sittenwächter hinzustellen, der sie selbst bei dergeringsten Ungebührlichkeit ganz gehörig auf die Finger zu klopfen verstehenwird, nach der gegebenen Instruktion. Na, wartet, euer geiles Leben soll euchschon morgen auf eine Art verleidet werden, daß es euch nimmer gelüsten soll,unreinste Begierden in dem Herzen aufkommen zu lassen und darauf denselbengewissenlos zu frönen![<strong>GEJ</strong>.02_154,15] Herr, ich bin zwar nur ein Mensch, habe es aber durch meinstets in Sachen der Regierung geschäftiges Leben dahin gebracht und habe esnur zu vielfach erfahren, um nun klar einzusehen, daß es für den gemeinenMenschen am allerbesten ist, so er mit einem ehernen Zepter regiert und dannund wann mit Ruten zum Guten gepeitscht wird. Wo das in einem großenMenschenvereine nicht der Fall ist, da geht ehestens alles aus den Fugen!“— 340 —

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!