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GEJ - Band 2

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gig zu verhalten?“[<strong>GEJ</strong>.02_206,03] Sage Ich: „Mein lieber Josoe, recht und dennoch nicht ganzrecht; denn, wenn Ich von dir etwas verlange, so weiß Ich es sicher warum! Undwillst du dein Heil vollends in allem gefördert wissen, so mußt du Mir Folgeleisten in allen Dingen, sei es, was es wolle. Und verlangete Ich selbst deinesLeibes Leben, so müßtest du es lassen mit Freuden; denn Ich werde niemandesLeibesleben verlangen zum Unheile dessen, der es für Mich lassen würde![<strong>GEJ</strong>.02_206,04] Aber Ich weiß, was dir nun so ganz eigentlich die Zunge einwenig gelähmt hat. Siehe, du warst ehedem ein wenig vorlaut darin, daß du vondir behauptetest, daß du nur für die Wahrheit allein seiest! Ich zeigte es dir aber,daß du noch lange nicht wußtest, was die Wahrheit ist; und weil die Jarah, alsein harmloses Mädchen aus Genezareth, dich hernach offenbar ein wenigbeschämte, da sie Meine Frage an dich auf eine überaus glänzende Weise beantwortete,so hast du darauf so ein wenig den Mut verloren. Aber siehe, diesedeine kleine Mutlosigkeit ist im Grunde keine so ganz rechte Demut, sondernvielmehr eine heimlich gekränkte Eitelkeit deines Gemütes! Und sieh, das istnun denn auch so ein kleiner Mitgrund, warum du dich nun so schwer zumReden entschließest! Ich will aber, daß du solchen Mitgrund in dir nun völligbesiegen sollst; denn es ist einem etwas eitlen Gemüte besser, ein wenig ausgelachtzu werden, als auf dem Wege der triumphierenden Gelungenheiten sichvon allen Seiten her bewundert und geschmeichelt zu fühlen! Darum rede du nurzu, so Ich von dir etwas zu reden verlange! – Und so gib du uns über MeineBelehrung vom Sklaventume nun nur immerhin irgendeine sichere Ansicht!“207. — Josoes Auffassung über die Zulassung der Sklaverei[<strong>GEJ</strong>.02_207,01] Sagt Josoe: „In Deinem Namen will ich's in aller möglichenKürze wohl versuchen; ob aber meine Ansicht eine ganz sichere sein wird, dasdürfte freilich wohl eine ganz andere Frage sein.[<strong>GEJ</strong>.02_207,02] Die Füße des Menschen stehen offenbar im Lebensrange tieferdenn die Hände; aber trügen die Füße den Menschen nicht zum Wasser, sokönnten sie von den Händen dann nicht von ihrem Staube und Schmutze gereinigtwerden. Darum, meine ich, ist der Sklavendienst im allgemeinen ebensonotwendig wie der Herrendienst. Wenn die Füße gleiten, fällt der ganze Mensch,und es ist darum sicher gut und nützlich, auf die Füße, welche mit allem Rechtedie Sklaven des Leibes genannt werden können, oft mehr achtzuhaben denn aufalle anderen Leibesglieder. Stumpf und willenlos müssen die Füße den schweren,dabei ganz müßigen Leib Tagreisen weit tragen und bekommen als Lohnam Ende nichts als höchstens eine reinigende Erfrischung bei irgendeinerQuelle, während nach einer zurückgelegten Reise der ganze, bei der ganzenReise müßig gewesene Leib sich stärkt mit Speise und Trank. Aber was können,was wollen die Füße dazu sagen? – Nichts, – denn sie sind dazu geschaffen![<strong>GEJ</strong>.02_207,03] Und so meine Ich denn, daß das Sklaventum eine Notwendig-— 452 —

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