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GEJ - Band 2

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Gottes erschaffen ist, so soll er auch das in sich vollends ausbilden, wozu ihmalle die Fähigkeiten verliehen worden sind. – Das ist so meine Ansicht, und Du,o Herr, aber wirst uns allen eine richtige Erklärung geben; denn ich höre DeinWort tausend Male lieber, als ich selbst rede. Darum rede Du, o Herr, weiter –vorausgesetzt, daß Du in dieser Nacht noch etwas reden willst!“[<strong>GEJ</strong>.02_234,06] Sage Ich: „Ja, Ich werde reden, obschon die Mitte der Nachtherbeigekommen ist; aber nun machen wir einen kleinen Ruhepunkt undhorchen, ob sich vom Meere her kein Hilferuf vernehmen läßt!“[<strong>GEJ</strong>.02_234,07] Bald auf diese Meine Bemerkung vernahm man vom Meereherüber einen Lärm, aus dem eine Menge von Menschenstimmen sehr wohlvernehmbar waren. Markus und seine Söhne fragten Mich eiligst, ob sie dahinaussollten zur Hilfe allfälliger Unglücklicher, die vielleicht mittels einesschlechten Fahrzeuges den Mitternachtswind zu bestehen haben würden, odereinen Wirbel, der sich vor der großen Bucht gerne ergibt.[<strong>GEJ</strong>.02_234,08] Sage Ich: „Es ist ein schlechtes Fahrzeug voll junger Levitenund Pharisäer. Sie kommen von der Gegend Kapernaums und Nazareths undsind auf dem Wege nach Jerusalem. Sie haben den Weg zu Wasser demtrockenen Wege vorgezogen, weil er fürs erste näher und fürs zweite nicht sobeschwerlich ist; aber sie bekamen in Sibarah nur ein schon ziemlich leckesFischerboot, und es geht ihnen, da sich ein ziemlich starker Mitternachtswinderhoben hat, nun schlecht, – und so ihnen nicht zu Hilfe geeilet wird, da dürftensie wohl untergehen!“[<strong>GEJ</strong>.02_234,09] Sagt Markus: „Herr, wahrlich, um die ist kein Schade, so sieden lieben Fischen zur Speise werden! Da möchte ich mir mit dem Zuhilfekommenfast ein wenig Zeit lassen. Aber wenn Du es willst, so soll ihnen dennochHilfe gebracht werden.“[<strong>GEJ</strong>.02_234,10] Sage Ich: „Sagtest du doch selbst sehr richtig, der nach demEbenmaße Gottes geschaffene Mensch soll zufolge der ihm dazu verliehenenFähigkeiten Gott in allem ähnlich zu werden trachten und soll auch seine kleineSonne, die er im Herzen trägt, über alle Kreatur leuchten lassen und den alsseinen Nächsten – ob er Feind oder Freund ist – ansehen, der sich in einergroßen Not befindet und einer Hilfe bedarf![<strong>GEJ</strong>.02_234,11] Siehe, deine Worte sind recht und wahr, darum du auchdanach handeln sollst, ansonst die Wahrheit noch lange nicht lebendig in dir zuHause wäre! Denn die pure Wahrheit nützt dem Menschen fürs ewige Lebenwenig oder nichts, solange er sie in sich nicht durch die Tat lebendig gemachthat. Hat er aber das getan, so kommt dann das Licht des ewigen Lebens inStrömen und erleuchtet alle Wirrwinkel der Menschenseele, wie am hellenMittage die Sonne in alle noch so tiefen Täler und Gräben ihr Licht spendet, sieerwärmt und dadurch mit ihrem Leben erfüllt. – Tue darum nun, was du willst!“[<strong>GEJ</strong>.02_234,12] Sagt Markus: „Also nur schnell zur Hilfe, und trüge dasmorsche Schiff lauter Bären, Tiger, Löwen und Hyänen!“— 502 —

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