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GEJ - Band 2

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anfangs auch so spärlich als möglich begann; er wollte dich nicht auch unter dieZahl derer bringen, auf die am Ende nichts gekommen wäre! Da aber nachMeinem Willen dennoch etwas übrigblieb, so ist damit erst die zweite Teilungunternommen worden. Liegt dir aber an der zweiten Austeilung viel, die durchausum nichts besser ist denn die erste, so sage es, und Ich trete dir gerneMeinen Anteil ab.“[<strong>GEJ</strong>.02_151,08] Sagt der Hauptmann: „Nun, nun, es ist schon alles wieder gut;mir ist nun nur eine altrömische Rangesdummheit durchs Gehirn gefahren, – binaber schon wieder ganz in der Ordnung! Aber was mich hier am meistenwundert, ist, daß der himmlische Raphael das Brot mit solcher Lust verzehrt, alswäre er der Hungrigste unter uns allen! Das ist wahrhaft sehr merkwürdig! Er istdenn doch mehr Geist denn ein Fleischmensch und ißt so, als wäre er jemals aufder Erde geboren worden! Das gefällt mir ungemein! – Aber ich fühle, daß daspure, zwar äußerst wohlschmeckende Brot dürsten macht, und so möchte ichbald etwas zum Trinken bekommen.“[<strong>GEJ</strong>.02_151,09] Sage Ich zu Ebahl: „Teile nun den Wein aus, und fange beiunserem Freunde Julius an!“[<strong>GEJ</strong>.02_151,10] Sagt der Hauptmann: „Herr, ich bitte Dich, trinke doch Duzuerst; denn irgendeine Rangordnung muß ja doch auch bei Tische sein!“[<strong>GEJ</strong>.02_151,11] Sage Ich: „O ja, Ich bin Selbst dafür; aber da wir hier keinenTisch haben und auch nicht zu Gaste geladen sind, so nehmen wir den Weinnach dem natürlichen Bedürfnisse zu uns! Der am meisten durstig ist, der trinkezuerst, und die weniger Durstigen folgen ihm – jeder nach seinem Bedürfnisse!“[<strong>GEJ</strong>.02_151,12] Mit diesem Bescheide war der Hauptmann denn auch zufrieden,trank den ihm dargereichten Becher bis auf den letzten Tropfen aus undsagte: „Herr, ich danke Dir! Das war eine wahrhaft himmlische Stärkung, undnoch nie hat mir der Wein an einem Morgen so gemundet wie jetzt hier; das istaber auch ein Wein, wie es auf der Erde keinen zweiten gibt.“[<strong>GEJ</strong>.02_151,13] Sage Ich: „Uns alle freut es, daß es dir nun so wohl behagt aufdieser Höhe!“[<strong>GEJ</strong>.02_151,14] Sagt der Hauptmann: „Herr, vergib es mir, wenn ich vielleichtin meiner guten Laune etwas Ungeschicktes sage! Aber mir kommt es nun vor,daß hier sogar der Satan voll des besten Mutes werden sollte!“[<strong>GEJ</strong>.02_151,15] Sage Ich: „So du ihn sehen und sprechen willst, kann erhierher berufen werden, und du kannst dich dann gleich überzeugen, ob es ihmhier behaglich vorkommen wird!“[<strong>GEJ</strong>.02_151,16] Sagt der Hauptmann: „Wenn es im Ernste einen persönlichenSatan gibt, so mag er hier ja erscheinen!“152. — Satan erscheint auf dem Berge[<strong>GEJ</strong>.02_152,01] Als der Hauptmann solches ausspricht, so geschieht ein— 333 —

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