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GEJ - Band 2

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Untergange nahe gekommen.“[<strong>GEJ</strong>.02_164,11] Es fragt aber der Oberschiffsknecht, bis wann sie das Schiff zueiner allfälligen Abreise in der Bereitschaft halten sollen.[<strong>GEJ</strong>.02_164,12] Sage Ich: „In jeder Stunde müsset ihr zur Abfahrt bereit sein,auf daß, so da kommt der Herr des Schiffes vor der Zeit, er euch nicht faul unduntätig finde, euch dann entziehe den Lohn und euch tue aus dem Dienste! Doch– Gott dienen ist leicht, aber den Menschen dienen ist schwer!“[<strong>GEJ</strong>.02_164,13] Fragt weiter der Oberschiffsknecht: „Herr, wenn etwa morgendie Pharisäer, die gestern wahrscheinlich als Missionare und Bekehrer nachJesaira gezogen sind, um die dortigen, zumeist zum Griechentum übergegangenenJuden wieder für den Tempel zu gewinnen, wieder hierherkämen undwollten sich mit uns über den 47. Psalm in eine Disputation einlassen, wie sieuns solches versprochen haben, was sollen wir zu ihnen sagen?“[<strong>GEJ</strong>.02_164,14] Sage Ich: „Da verheißet ihr ihnen sieben gute Groschen, so sieden Psalm euch gut erklären; erklären sie ihn euch schlecht, so sollen sie nichtsbekommen, und können sie ihn euch gar nicht erklären, dann sei an euch dasRecht, von ihnen sieben gute Groschen zu verlangen und sie dann unter Androhungvon militärischer Hilfe, so sie die Zahlung verweigern würden, zunehmen!“[<strong>GEJ</strong>.02_164,15] Sagt der Hauptmann: „Kommt dann nur zu mir, und sie sollensiebenmal sieben Groschen zahlen ohne alle Gnade und Schonung!“[<strong>GEJ</strong>.02_164,16] Damit geben sich die Schiffsknechte völlig zufrieden, und wirbegeben uns in die Stadt und allda ins Haus Ebahls, allwo die Dienstleute, da dieSonne schon untergegangen ist, vollauf beschäftigt sind, uns ein gutes Abendmahlzu bereiten. Der Hauptmann aber übernimmt die zweihundert PfundeSilbers und übergibt sie dem Ebahl mit den Worten: „Nimm sie in deinen Besitzals eine kleine Entschädigung für die vielen hundert und abermals hundertArmen und Kranken, die du verpflegt hast, und von denen du nie auch nur einenStater verlangt hast! Du bist aber auch wahrlich der einzige Mensch in dieserStadt, der es verdient, ein Mensch zu sein! Alles andere Volk von dieser Stadtverdient den ehrenhaften Namen nicht; denn es ist total tot, kümmert sich umnichts und macht und bricht auch nichts! Meinet ihr, die Wunder alle, die hier indiesen etlichen Tagen ausgeübt worden sind, haben auf dies Volk etwa irgendeinenEindruck gemacht? Mitnichten! Diese Memmen schlendern umeinander, alsob nichts da wäre! Ja, sie haben sich wohl heilen lassen, die da krank waren,bedankten sich aber kaum dafür und denken heute auch kaum mehr daran, daßsie krank waren, und daß sie von ihrer Krankheit vollkommen wunderbarstgeheilt worden sind! Darum ist mein Ebahl auch der einzige Mensch in dieserStadt; alles andere ist wahrlich mehr Tier als Mensch!“[<strong>GEJ</strong>.02_164,17] Ebahl übernimmt das Geld mit dem Bemerken, daß er es nurfür die besten und den Menschen dienlichsten Zwecke verwenden werde.— 363 —

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