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GEJ - Band 2

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sogar weises Mädchen; aber manchmal kommt dir so ein faunischer Mutwille inden Sinn, und da sage ich: Nur drei Schritte vom Leibe! Ich habe dich sonst sehrlieb; aber hier auf dieser Höhe von wenigstens zweitausend Mannshöhen mußtdu mir stets drei Schritte vom Leibe bleiben! Du hast alles richtig und weisegesprochen; aber ich kann für meinen Schwindel auf solchen Höhen nicht. Ichweiß und glaube, daß uns allen nichts geschehen wird; aber alles dessenungeachtetkann ich mich dennoch des lästigen Schwindels nicht erwehren, und dumußt darum mit mir keinen Scherz treiben!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,09] Sagt die Jarah: „Ah, was fällt dir ein? Wie kannst du aber nurzu der leisesten Vermutung kommen, als könnte ich mit dir einen Scherztreiben!? Sieh, ich bin meiner Sache zu gewiß, daß weder mir noch dir hieretwas geschehen kann, und sprang bloß darum so mutig zu dir Furchtsamstemher, um dich möglichst aufzurichten! Wie kannst du mir darum völlig gramwerden und mich eine Hexe schelten? Sieh, liebster Julius, das war auch nichtfein von dir!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,10] Hier kommen der Kleinen Tränen in die Augen. – Als derHauptmann solches bemerkt, da gereut es ihn, daß er die Jarah so hart angefahrenhat, und sagt: „Nun, nun, sei nur wieder gut! Unten werden wir beide schonwieder miteinander lustwandeln über schöne Rasenplätze; aber hier ist dazu derPlatz ein wenig zu enge, und ich kann, wie gesagt, für meinen lästigen Schwindelnicht!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,11] Sagt die Jarah: „Der Schwindel ist auch eine Krankheit! DerHeiland aller Heilande ist hier; Ihm, dem es möglich war, so viele Hunderte vonihren Übeln zu heilen, wird es wohl auch möglich sein, dich von deinemSchwindel frei zu machen! Bitte Ihn darum, und Er wird dich heilen!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,12] Sagt der Hauptmann: „Schaue du, meine liebe Jahra, das ist dirnun besser gelungen denn alles Frühere! Das war ein besserer Sprung als deinfrüherer, wo du mich fast über die Wände hinabgestoßen hättest! Und sieh,diesen deinen Rat werde ich auch sogleich befolgen!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,13] Hier wandte sich der Hauptmann bittend an Mich und sagte:„Herr, befreie mich von meiner Furcht und meinem Kopfschwindel!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,14] Sage Ich zu Ebahl: „Gib einen Becher Wein her!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,15] Ebahl reichte Mir sogleich einen kleinen Schlauch voll undeinen Becher.[<strong>GEJ</strong>.02_131,16] Ich füllte den Becher und gab ihn dem Hauptmann mit denWorten: „Da, nimm und trinke, und es wird besser mit deinem Schwindel!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,17] Der Hauptmann nahm sogleich den Becher und trank daraus.Als er den Becher geleert hatte, verließ ihn sogleich alle Furcht und allerSchwindel, so daß er nun ganz heiter ward und sich von der Jarah auf alle Seitendes Berges herumführen ließ und ganz behaglich über die steilsten Wändehinabschauen konnte.— 291 —

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