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GEJ - Band 2

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[<strong>GEJ</strong>.02_131,18] Als all die andern solches am Hauptmann merkten, baten sieMich auch um die Befreiung von ihrer lästigen Furcht. Und Ich ließ allen Weinreichen, und auf einmal ward die Höhe also belebt, als wäre sie ein Volksgarten.[<strong>GEJ</strong>.02_131,19] Ein Teil betrachtete die weitgedehnten Ländereien, ein zweiterTeil sang sogar Psalmen, ein dritter sah über die Wände hinab und suchte eineStelle, von der ein Rückweg möglich wäre. Da man aber keine solche Stelleentdecken konnte und die Sonne sich schon sehr dem Untergange zu nahenbegann, so kamen besonders die Jünger und sagten: „Herr, noch eine halbeStunde, und die Sonne ist unter; was dann auf dieser Höhe?“[<strong>GEJ</strong>.02_131,20] Sage Ich: „Darum habt ihr euch nicht zu kümmern! Wer daglaubt, der soll heute nacht auf dieser Höhe Gottes Herrlichkeit leuchten sehen.Wir bleiben hier!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,21] Als die Jünger solches vernahmen, wurden sie still undsuchten sich sichere Ruheplätze aus.[<strong>GEJ</strong>.02_131,22] Aber der Hauptmann kam auch und fragte Mich, ob wir etwabald den Rückweg anträten, da die Sonne sich dem Untergange nahe.[<strong>GEJ</strong>.02_131,23] Ich aber sagte zu ihm ebenfalls, was Ich zu den Jüngern gesagthatte, und er ward damit auch zufrieden und setzte sich auf einen festen undziemlich ebenen Fels nieder.[<strong>GEJ</strong>.02_131,24] Nur die Jarah sagte, als die Sonne eben anfing den Horizont zuberühren: „Herr, Du meine Liebe, wir werden ja etwa doch noch nicht heimkehrenvon dieser gar so anmutigen Höhe? Ich möchte da gar so gerne den Aufgangder Sonne sehen!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,25] Sage Ich: „Wir bleiben hier die Nacht hindurch und werdenuns erst des Morgens am Sabbat heimbegeben; die Nacht hindurch aber wirst duwie alle andern die Herrlichkeit Gottes leuchten sehen!“[<strong>GEJ</strong>.02_131,26] Darüber ward die Kleine so voll Entzücken, daß sie zu MeinenFüßen niedersank und in eine Art Ohnmacht verfiel, die sie jedoch bald verließ.132. — Vom Wesen der Furcht[<strong>GEJ</strong>.02_132,01] Es fing aber, als die Sonne untergegangen war, von der Mitternachtgegendein sehr kühler und heftiger Wind zu wehen an, so daß alle sichvon neuem zu fürchten begannen, und der Hauptmann sagte: „Nun, wenn dieserWind an der Stärke gleichweg also zunimmt, dann wird er uns am Ende dochnoch in die Abgründe hinabstoßen; auch ist seine bedeutende Kühle eben nichtangenehm.“[<strong>GEJ</strong>.02_132,02] Sage Ich: „Laß den Wind wehen, denn nun ist seine Zeit!Denke aber dabei, daß er nicht Dessen Meister ist, der ihn geschaffen hat durchSeinen Willen und ihn nun hält und wehen läßt, wann Er will!“[<strong>GEJ</strong>.02_132,03] Der Hauptmann war mit dieser Erklärung zufrieden, legte sich— 292 —

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