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GEJ - Band 2

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Fall sein muß –, und zwischen einem Menschen, dessen Wille keinen Gehorsamkennt, und bei dem alles geschehen muß, was er will.[<strong>GEJ</strong>.02_207,09] Und somit lobe ich mir nun erst ganz das Sklaventum undwünsche, daß es im ganzen nie ein Ende nehmen soll! Denn ich meine: Sobalddiese Hauptschule für die wahre Demut ein Ende nehmen wird, so wird dieMenschen der Erde ein großes Elend heimsuchen![<strong>GEJ</strong>.02_207,10] Freilich wohl wäre es zu wünschen, daß die Menschen allelebten nach Deiner Lehre, so wäre das Sklaventum ein tollstes Unding und einVerbrechen an den Rechten der Menschheit; aber solange irgend das nicht derFall ist und vielleicht noch lange nicht sein wird, ist und bleibt das Sklaventumder hochmütigen Menschheit ein wahres Evangelium aus den Himmeln, auf dieErde zur Besserung der Menschheit verordnet. –[<strong>GEJ</strong>.02_207,11] Das wäre nun so meine schwache Reflexion über Dein Wortbezüglich des Sklaventums; ich bitte Dich, o Herr, aber nun auch, daß Du darindie Fehler, die ich allenfalls gemacht habe, mir gnädigst anzuzeigen geneigtwärest, auf daß ich auch in dieser Sphäre in die volle Wahrheit einzudringenvermöchte!“[<strong>GEJ</strong>.02_207,12] Sage Ich: „Lieber Josoe, da hast du in allem ganz recht, und esläßt sich da wenig oder gar nichts vollrechtlich einwenden; bloß was die Dauerder babylonischen Gefangenschaft betrifft, hast du dich ein wenig in deinemEifer verstiegen. Denn sieh, jede Gefangenschaft und auch jedes Sklaventum istim Grunde dennoch nichts als ein von Gott zugelassenes Strafgericht! EinGericht aber ist und bleibt leider stets nur eine äußerste Nötigung zur Besserungund hat darum gewöhnlich für die Seelen der Menschen mehr eine schlechtedenn eine gute Wirkung; denn wer das Schlechte nur der schlechten Folgenwegen meidet und das Gute tut der guten Folgen wegen, der ist noch sehr fernedem Reiche Gottes. Nur der, welcher das Gute eben darum tut, weil es gut ist,und das Schlechte meidet des Schlechten selbst wegen, ist ein vollkommenerMensch. Denn solange sich der Mensch nicht aus sich selbst ans wahre Lichtbefördert, bleibt er ein Sklave im Geiste und somit tot für das Reich Gottes. –Der äußere Zwang bringt die Menschen noch auf andere Abwege des sittlichenLiebelebens, davon wir sogleich einige vernehmen werden.“208. — Gesetzeszwang und Liebe[<strong>GEJ</strong>.02_208,01] (Der Herr:) „Sieh, es ging in der Nacht eine Maid daher geringenStandes. Sie war irgendwo in Geschäften ihrer Herrschaft, verspätete sichaber so sehr, daß sie auf dem Rückwege von der Nacht eingeholt wurde. Amhalben Wege aber trifft sie ein Haus, in dem ein frommer Einsiedler wohnt, wiees ähnliche in allen Gegenden Judäas gibt, die des Reiches Gottes wegen, wiesie es vorgeben und auch wirklich in ihrem Lebensplane haben, ein sogenanntesstrenges Leben führen. Die in schon tiefer stürmischer Nacht heimkehrendeMaid pocht an des Klausners Tür und bittet um Einlaß und Herberge für die— 454 —

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