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GEJ - Band 2

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die großen Hoffnungen Seiner Eltern gingen unter, und Er blieb bis nun, respektivein Sein dreißigstes Jahr, das eben das gegenwärtige ist, ein höchst unbeachteter,allereinfachster Zimmermann![<strong>GEJ</strong>.02_090,08] Er war überaus wortkarg; man bekam auf zehn Fragen kaumeine, höchst einsilbige Antwort; dagegen war Er aber dennoch stets wohltätiggegen Kinder und Arme. Man habe Ihn öfter beten und auch weinen – aber stetsim stillen –, doch nie lachen sehen; lustige, lärmende Gesellschaften floh Er undliebte vor allem die Einsamkeit; das Merkwürdigste von allem aber war, daßman Ihn nur höchst selten in einer Synagoge sah, ebensowenig in einer Schule,die Er nur auf vieles Zureden Seiner Eltern ein paarmal im Jahre besuchte,dieselbe auch allzeit sichtbar ärgerlich bald verließ; in einem Bethause aber habeIhn nie jemand gesehen. Wegen solcher Seiner Sonderbarkeit kam es denn auch,daß Er von vielen als etwas blödsinnig angesehen wurde.[<strong>GEJ</strong>.02_090,09] Aber mit Seinem dreißigsten Jahre verschwand Er auf einmalaus Seinem elterlichen Hause und soll Sich eine Zeitlang in der Wüste beiBethabara, wo am kleinen Jordan der berühmte Johannes sein Wesen trieb,aufgehalten haben und Sich von selbem haben taufen lassen. Von da zog Erdann also, wie Er jetzt ist, voll göttlicher Kraft aus, lehrte das Volk vom Gottesreiche,machte alle die Kranken gesund und trieb von den Besessenen die bösenGeister aus. Das ist so ungefähr, ganz kurz gefaßt, Seine diesirdische Lebensgeschichte,die ich zum Teil selbst von Ihm erfahren, jedoch zum Großteile durchsHörensagen in meine Wissenschaft gebracht habe.“[<strong>GEJ</strong>.02_090,10] Sagt Korah: „Ja, ja, du wirst recht haben! Diese Geschichte inBethlehem hat vor ungefähr dreißig Jahren viel Aufsehen gemacht; und so ichmich nicht irre, so hat der alte Herodes eben seinetwegen den grausamenKnäbleinmord anbefohlen. Er aber sei nach Ägypten entflohen. – Nun siehe, dabin ich nun ja schon ganz im klaren! Nun, nun, das also ist derselbe Jesus!? Ja,an dem kann allerdings etwas Außerordentliches sein, und du wirst mit deinerAnnahme sicher nicht weit vom Ziele sein! Aber sprechen möchte ich ihn denndoch noch, bevor er diesen Ort zu verlassen gedenkt!“[<strong>GEJ</strong>.02_090,11] Sagt Chiwar: „Wie du es willst, – mir ist das gleich! Aber damuß denn doch von uns zuvor ein Herold in die offene Stadt gehen und dichdem Volke als nun vollends günstig anpreisen, ansonst es denn doch nicht ganzgeheuer sein dürfte, sich in die offenen Straßen zu begeben; denn meineNazaräer kenne ich!“[<strong>GEJ</strong>.02_090,12] Sagt Korah: „Nun, entsende schnell mehrere Herolde und laßdurch sie meinen Namen als einen dem Volke günstigen anpreisen, sonst reist eruns früher ab!“[<strong>GEJ</strong>.02_090,13] Chiwar sendet sogleich zwölf Herolde aus, und diese preisenden neuen Obersten dem Volke so günstig an, daß es eine Weile dauernd darobin einen lauten Jubel ausbricht und allerlei kostbare Geschenke vorzubereitenanfängt, mit denen es am nächsten Vorsabbat den neuen Obersten begrüßen will.— 200 —

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