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GEJ - Band 2

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Glossen, und selbst ein Petrus sagte: „Hat Er denn für diese Nacht nichts Besseresfür uns gewußt, als uns dem sicheren Tode in den Wellen preiszugeben? Istwahrhaft ein wenig sonderbar von Ihm! Ich getraue mir kaum weiter rudern zulassen; denn ein paar Ruten weiter kommen wir auf Untiefen, Klippen undSandbänke, und ich, als ein grau gewordener Schiffer, stehe dann weiter fürnichts gut! Daher ist es besser, daß wir uns sogar bis gen Morgen hier auf derHöhe halten!“[<strong>GEJ</strong>.02_096,02] Sagt Thomas: „Möchte aber auch wissen, was Er damitgewollt hat, daß Er uns so plötzlich von Sich wies und förmlich gebot, daß wirvor Ihm herüberfahren sollten!“[<strong>GEJ</strong>.02_096,03] Sagt Andreas: „Meines Wissens weilt nun längs der wüstenKüste kein Schiff; ich frage: Wie wird Er uns nachkommen? Will Er etwa denWeg zu Land machen, so braucht Er gut vierzehn Stunden, um auf der unterenSeite des Meeres über Sibarah und Kis dahin zu gelangen, wo wir zu landenbeabsichtigen; will Er aber über den Oberteil des Meeres dahin gelangen, sobraucht Er zwei gute Tagereisen; denn dort ist unser Meer am breitesten und hatstarke Einbuchtungen und weitgedehnte Versumpfungen.“[<strong>GEJ</strong>.02_096,04] Sagt Judas Ischariot: „Ihr wißt alle zusammen nichts! Ich habees schon lange gemerkt, daß wir ihm lästig geworden sind; aber es hat sich nurkeine günstige Gelegenheit dargeboten, uns auf eine gute Art loszuwerden. Undseht, die Gelegenheit hat sich gemacht, und er ist uns und wir ihn los! Nunkönnen wir ihn mit allen Fackeln suchen gehen, und wir werden ihn schwerlichje wieder zu Gesicht bekommen! Ob das von ihm aber – unter uns gesagt –gerade löblich ist, das ist eine andere Frage!“[<strong>GEJ</strong>.02_096,05] Sagt Johannes der Liebling: „Nein, das tut Er ewig nie! Dakenne ich Ihn zu lange und zu gut! Das würde er nicht einmal als Mensch tun,geschweige als Gottes Sohn, der Er nun wohl ohne allen weiteren Zweifel ist inaller Fülle der Innehabung des göttlichen Geistes! Daß Er das getan, hat sicher –wie alles, was bisher geschehen ist – seinen höchst weisen Grund, und so wirddas auch seinen sicher höchst weisen Grund haben! Und ich ahne es lebendig inmir, daß wir uns davon jüngst überzeugen werden![<strong>GEJ</strong>.02_096,06] Mein Gott, wenn Er, dem Himmel und Erde gehorchen, unsweghaben wollte, so bedürfte es nur eines leisesten Hauches aus Seinem Munde,und wir alle ständen am andern Ende der Welt, gleichwie es erst etwa vor dreiWochen oder höchstens einem Monate auf dem Hochgebirge von Kis, das wirvon hier aus noch sehr gut sehen, auch nur eines Hauches aus Seinem Mundebedurfte, und wir machten eine blitzschnelle Reise durch die Luft und waren ineinem Augenblick auch schon bei Ihm auf der Höhe! – Mein lieber BruderJudas, nur mit solchen gar lächerlich dummen Meinungen von Ihm mußt du mirnicht kommen; denn damit legst du allzeit ein Zeugnis deines Unglaubens ab!“[<strong>GEJ</strong>.02_096,07] Sagt Nathanael, der auch im Schiffe war: „Ich bin sonst ganzder Meinung des lieben Bruders Johannes; aber nur das meine ich, daß es denndoch bei aller unserer Gewissenssorgfalt etwa doch möglich wäre, daß wir uns— 213 —

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