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GEJ - Band 2

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sich nicht wenig, als er nach Hause kommt und sich von seinen Unterführernalles erzählen läßt, was unter der Zeit vorgefallen ist, wie er seine Order für dieobbesagten Gemeinden auf Pergament und mit der Schrift seiner Hand geschriebenauf seinem Arbeitstische liegend findet. Er durchliest sie schnell und findetalles genau also, wie er sich's gedacht hatte. Er sendet nun gleich um einenschnellfüßigen Boten, und sieh, es kommt in römischer Soldatenkleidung ebenunser Engel Raphael und bietet dem Hauptmanne seine Dienste an.[<strong>GEJ</strong>.02_156,03] Der Hauptmann erkennt anfangs den Engel nicht und meint, ersei ein junger Krieger, der etwa von Kapernaum her ihm von Kornelius zugeteiltworden sei. Er fragt ihn daher, ob er sich's wohl getraue, diese ziemlich entlegeneSendung an den Unterkommandanten von Gadarenum zu übernehmen.[<strong>GEJ</strong>.02_156,04] Sagt der Engel: „Herr deiner Macht, gib sie mir nur, und ichwerde sie mit der Schnelligkeit eines abgeschossenen Pfeiles an Ort und Stellebringen, und in wenigen Augenblicken sollst du die Antwort zurück in deinenHänden haben!“[<strong>GEJ</strong>.02_156,05] Da erst besah sich der Hauptmann seinen Mann, erkannte inihm den Engel Raphael und sagte darauf: „Ja, ja, dir ist so etwas wohl möglich;denn nun erst habe ich dich erkannt!“[<strong>GEJ</strong>.02_156,06] Darauf übergab der Hauptmann dem Raphael die Order, unddieser war in einer kleinen Viertelstunde schon auch mit der Antwort zurück, inder der Kommandant von Gadarenum bestätigte, die Order von einem artigenjungen Krieger richtig erhalten zu haben, und er werde sie auch nach ihremGeiste sogleich in Vollzug setzen.[<strong>GEJ</strong>.02_156,07] Der Hauptmann wunderte sich nun über die SchnelligkeitRaphaels nicht mehr, sondern darüber nur, wie Raphael nun dennoch eineViertelstunde zu dieser Botschaft hatte verwenden können.[<strong>GEJ</strong>.02_156,08] Sagt Raphael: „Das war die Schreibzeit deines Unterkommandantenin Gadarenum. Es nehme dich darum nicht wunder; denn ich bedurftekeiner Zeit. – Aber nun gehen wir miteinander zu Ebahl; denn das Mittagsmahlist bereitet, und die Gäste haben Hunger auf die tüchtige Reise vom Bergeherab.“[<strong>GEJ</strong>.02_156,09] Der Hauptmann geht nun sogleich mit dem Engel, der aber vordem Hause Ebahls wieder in seiner angenommenen Genezarether Kleidungerscheint; und der Hauptmann fragt ihn, wohin er nun so schnell die Kleidungdes Soldaten gebracht habe.[<strong>GEJ</strong>.02_156,10] Der Engel aber lächelte und sagte: „Siehe, wir haben es leichterals ihr; denn wir tragen unsern überaus reichlichst bestellten Kleiderschrankin unserem Willen; was wir antun wollen, mit dem sind wir denn auch vollaufbekleidet. Würdest du mich aber sehen in meinem Lichtgewande, da würdest duerblinden, und dein Fleisch würde sich auflösen vor mir; denn gegen das Leuchtenmeines Kleides ist das Leuchten der irdischen Sonne die barste Finsternis.“— 343 —

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