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GEJ - Band 2

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aber dennoch so fest als möglich auf den Boden, und die andern folgten seinemBeispiele.[<strong>GEJ</strong>.02_132,04] Nur die Jarah blieb standhaft an Meiner Seite stehen undsagte: „Aber Herr, woher kommt es denn, daß sich diese Menschen so fürchten,da sie doch schon sicher durch gar viele Zeichen werden belehrt worden sein,daß Du ein Herr auch aller Elemente bist!? Besonders wundert mich das vonDeinen eigenen Jüngern! Ah, so Du nicht da wärest, dann wäre es etwasanderes; aber da Du nun hier bist, wundert mich das sehr! – Herr, so Du willst,da sage mir den Grund von dieser Erscheinung!“[<strong>GEJ</strong>.02_132,05] Sage Ich: „Sieh, das macht die noch nicht ganz hinausgeschafftealte Welt in ihren Eingeweiden! Wäre diese wie bei dir schon ganz ausihnen verbannt, so hätten sie gleich dir keine Furcht und könnten auch keinehaben, da der Geist stark genug ist, sich alle Natur untertänig zu machen.[<strong>GEJ</strong>.02_132,06] Sieh, wir stehen nun auf eines Berges Spitze, die noch nie voneinem Menschen betreten ward! Denn wie du siehst, so sind die Felswände nachallen Seiten so steil, daß über dieselben auf eine natürliche Weise weder heraufundebensowenig hinabzukommen ist; du hast es gesehen, wie, nachdem wir mitder natürlichen Kraft den halben Berg erstiegen hatten, sich jede Möglichkeitverlor, weiter über die senkrecht steilen Wände hinaufzuklimmen. Der Hauptmannund alle andern fragten: ,Was nun?‘ – Ich aber stieg mit dir über dieWände voran, und alle folgten uns, ohne im geringsten müde zu werden. – Wiewar denn solches möglich?[<strong>GEJ</strong>.02_132,07] Sieh, das machte der Geist im Menschen möglich! Ich habeauf diese Zeit die Geister im Menschen erweckt, und diese trugen ihre Fleischhüllehierher auf diese Höhe. Da aber ihre Geister solcher Tätigkeit nochungewohnt sind, so begaben sie sich, wie Ich sie nur ein wenig ausließ, wiederin ihren Leib zur Ruhe, und des Leibes Seele ward mit Furcht erfüllt. Wäre aberihr Geist in ihren Herzen vollwach geblieben, so hätten sie keine Furcht; dennder Geist selbst hätte die Seele mit der leuchtendsten Zuversicht erfüllt undihnen die lebendigste Überzeugung ins Herz gelegt, daß ihm alle Natur untertansein muß! Da aber solches der alten Welt wegen, von der ihre Seelen noch einenTeil in sich bergen, nicht für die Dauer stattfinden konnte, so befällt ihre Seelenauch noch immer etwas von der Weltfurcht, die du hier bei ihnen erfährst.[<strong>GEJ</strong>.02_132,08] Die Seele des Menschen lebt sich entweder durch eine falscheRichtung in ihr Fleisch hinein oder durch eine rechte Richtung in ihren Geist,der allzeit eins ist mit Gott, wie das Licht der Sonne eins ist mit ihr. Lebt sichnun eine Seele in ihr Fleisch hinein, das in sich tot ist und nur für einebestimmte Zeit, wenn dem Leibe kein Schaden zugefügt wird, aus der Seele einLeben empfängt, so wird die Seele in allem eins mit ihrem Fleische.[<strong>GEJ</strong>.02_132,09] Wenn die Seele sich aber stets mehr und mehr in ihr Fleischhineinlebt, so daß sie am Ende selbst völlig zu Fleisch wird, dann befällt sieauch das Gefühl der Vernichtung, was eine Eigenschaft des Fleisches ist; unddieses Gefühl ist dann die Furcht, die den Menschen zu allen Dingen am Ende— 293 —

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