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GEJ - Band 2

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[<strong>GEJ</strong>.02_028,04] Du kannst dem Menschen tausend Gesetze geben für seinebloß irdische Lebenssphäre und sie alle unter Muß sanktionieren, so wirst dudamit dem Geiste des Menschen viel weniger schaden, als so du ihm ein einzigesGottesgebot weltlich sanktionierest.[<strong>GEJ</strong>.02_028,05] Das Geistige muß frei bleiben und muß die Sanktion in sichselbst frei bestimmen, sowie das damit verbundene Gericht; und so erst kann esin und aus sich des Lebens Vollendung erreichen.[<strong>GEJ</strong>.02_028,06] Die freien Erkenntnisse des Guten und Wahren sind desGeistes Lebenslicht; aus diesen bestimmt er für sich dann selbst die ihmzusagenden Gesetze. Diese Gesetze sind dann freie Gesetze und sind allein mitdes Lebens Freiheit für ewig verträglich. Des Geistes Wille nach den Erkenntnissenist das freie Gesetz im Geiste, und die ewige Notwendigkeit, nach demfreien Willen zu handeln, ist die ewige Sanktion, nach der auch sicher kein Geistanders handeln kann, als er eben frei handeln will.[<strong>GEJ</strong>.02_028,07] Und siehe, das ist denn auch die sich ewig selbst bestimmendeOrdnung in Gott, der doch sicher keinen Gesetzgeber über Sich hat.[<strong>GEJ</strong>.02_028,08] Gottes freiester Wille bestimmt nach den ewig vollkommenstenErkenntnissen und weisesten Einsichten in Ihm Selbst das Gesetz undsanktioniert dieses durch die höchst eigene, obschon noch immerhin freieNotwendigkeit; und diese ist dann der Grund aller geschaffenen, irdischenDinge und ihres Bestandes insoweit, als dieser zur inneren Ausbildung, Konsistierung(Festigung) und endlichen freien Isolierung (Verselbständigung) desGeistes notwendig ist.[<strong>GEJ</strong>.02_028,09] Der menschliche Geist aber soll ebenso vollkommen werdenin sich und durch sich, wie der Urgeist Gottes in Sich und durch Sich vollkommenist, ansonst der Geist kein Geist, sondern ein gerichteter Tod ist.[<strong>GEJ</strong>.02_028,10] Damit aber der Menschengeist das werden kann, muß ihm dieGelegenheit geboten werden, sich ebenso entwickeln zu können in der Zeit, wiesich der göttliche Geist in Gott Selbst von Ewigkeit her in, aus und durch SichSelbst gebildet hat![<strong>GEJ</strong>.02_028,11] Siehe, Ich hätte doch sicher von Ewigkeit her Macht genug,alle Menschen mit unwiderstehlicher innerer Gewalt zu zwingen, nach irgendeinemgegebenen Gesetz also genau zu handeln, daß sie davon nicht um einHaarbreit abweichen könnten; aber dann würde der Mensch aufhören einMensch zu sein, und er wäre ebensogut ein Tier wie irgendeines aus dem großenReiche desselben. Er würde dann seine Arbeit freilich höchst genau verrichten,aber an der Arbeit selbst würdest du ebensowenig irgendeinen Unterschiedentdecken wie bei der zellenbauenden Arbeit der Bienen und zahllos vielerandern großen und kleinen Tiere.[<strong>GEJ</strong>.02_028,12] Wolltest du aber dann mit deiner freien Erkenntnis solcheTiermenschen zu etwas Höherem bilden, so würdest du dann mit ihnen ebensowenigauszurichten imstande sein, als wenn es dir einfiele, die Bienen in eine— 62 —

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