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GEJ - Band 2

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die Menschheit eine barste Schande ist! Und ich meine darum: Eine guteMädchenschule wäre ja auch nur überaus zu wünschen; denn eine Mutter, einEtwas, das nur aus einem Mädchen werden kann, ist doch stets der Kinder ersteund vorzüglichste Lehrerin. Hat sie Geist, Herz und Kopf am rechten Flecke,wie man zu sagen pflegt, da werden auch ihre Kinder gewiß ihre Gebäude nichtauf dem Sande des Meeres erbauen und kaum irgend weiterhin in einen Irrtumgeleitet werden können. Wenn aber die Mütter, wie es bisher nur leider zuhäufig der Fall war, dümmer oft denn ein Regenwurm sind, ja da ist auch vondem Mutterunterrichte wahrlich sehr wenig oder gar nichts zu erwarten! – Sage,hoher Gebieter, ob ich auch da recht habe oder nicht!“192. — Über die Zehnt- und Tributrechte des Tempels[<strong>GEJ</strong>.02_192,01] Sagt Cyrenius: „Auch da hast du vollkommen recht, und icherkenne nun in dir einen höchst weisen Biedermann und muß dich zu irgendeinemVorsteher mit vielen Vollmachten ernennen!“[<strong>GEJ</strong>.02_192,02] Sagt Ebahl: „Wird schwer halten, da ich noch stets ein Judebin, dem es vom Tempel aus auf das strengste verboten ist, irgend Ämter undWürden von Rom aus anzunehmen!“[<strong>GEJ</strong>.02_192,03] Sagt Cyrenius: „Nun, was wird es wohl sein, so ich dich zueinem Bürger Roms mache? Und bist du das, so kannst du jede erdenklicherömische Amtswürde annehmen, und wir würden den Tempel ganz absonderlichzu züchtigen verstehen, so er sich dagegen stemmte! So du demnach willst,mache ich dich zu einem Bürger Roms!“[<strong>GEJ</strong>.02_192,04] Sagt Ebahl: „Hoher Gebieter, wahrlich nicht des Ansehens undder hohen Würde eines römischen Bürgers willen, sondern der puren Freiheitwegen, die jedem biederen Bürger Roms verliehen ist, nehme ich deinen Antragan! Ich werde im Herzen wohl für ewig ein echter Jude verbleiben, – denn mankann ja der lebendigsten Überzeugung, daß das echte, alte und wahre Judentumvollwahr aus den Himmeln zu den Menschen kam, und daß darin allein das Heilzu suchen und zu finden ist, in sich nicht entgegen sein; aber der Außenweltgegenüber will ich also ein Römer sein wie einer, der inmitten Roms von einertadellosen Römerin geboren worden ist.“[<strong>GEJ</strong>.02_192,05] Sagt Cyrenius: „Gut, sogleich sollst du aus meinen Händen aufPergament den zu allen Zeiten gültigen und mit allen Rechten eines Bürgers derStadt Rom belehnten Brief erhalten! Wenn du dann solchen Brief den Templernvorweisen wirst, so werden sie dich ganz sicher in der vollsten Ruhe lassen, unddu wirst dann der Menschheit mehr zu nützen imstande sein, als es bishergeschehen konnte; und darum: ich will es, und so geschehe es!“[<strong>GEJ</strong>.02_192,06] Hierauf winkte Cyrenius seinem Geheimschreiber, und dieserbrachte alsbald den Brief. Cyrenius schrieb seinen Namen darunter undüberreichte den Brief sogleich dem Ebahl.[<strong>GEJ</strong>.02_192,07] Ebahl, ganz gerührt von der Güte des Oberstatthalters, dankte— 424 —

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