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GEJ - Band 2

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Vizekönigs von Asien, wie man also auch den Cyrenius begrüßte.[<strong>GEJ</strong>.02_025,02] Jakobus, Josephs Sohn, der des Schreibens wohl kundig war,holte eine ziemlich dicke Rolle aus seinem Schrank und überreichte sie demCyrenius mit den Worten: „Hoher Herr, hier habe ich von Seiner Geburt an allesaufgezeichnet bis zu Seinem fünfzehnten Jahre, tatenreich aber eigentlich nurbis in Sein zwölftes Jahr; denn nach dem zwölften Jahre verlor sich Seine göttlicheGabe so ganz und gar, daß davon aber auch nicht die leiseste Spur mehr zuentdecken war. Darum stehen die drei Jahre 13, 14 und 15 auch völlig leer; dennbis auf einige ziemlich weise Worte hat sich da nichts Erhebliches mehr ereignet,und so habe ich es denn auch über Sein fünfzehntes Jahr hinaus nicht mehrfür nötig gefunden, die ganz gewöhnlichen menschlichen Begebnisse, die ich anIhm bemerkte, aufzuzeichnen, und so ist diese Beschreibung über Seine Jugendzeitals vollkommen für abgeschlossen zu betrachten. (Vgl. „Jugend Jesu“.)[<strong>GEJ</strong>.02_025,03] Es bestehen aber neben dieser meiner Aufzeichnung noch eineMenge falscher Sagen, die wahrscheinlich ein Werk alter, müßiger Fischerweibersind; ich bitte daher jedermann, nur diese meine Beschreibung als die alleinrichtige, durchaus wahre und alles umfassende anzusehen. Wenn ich dir, hoherHerr, damit ein Vergnügen verschaffen kann, so bitte ich dich, diese meinekleine Mühe als eine kleine Erkenntlichkeit von meiner Seite für die vielenWohltaten, die du uns erwiesen, gnädigst anzunehmen!“[<strong>GEJ</strong>.02_025,04] Cyrenius nimmt die Rolle mit vieler Freude in die Hände,blättert eine Weile darin und liest manches laut vor, und alles hat eine großeFreude daran. Eine ganz besonders große Freude aber hatte daran die lieblichsteSarah, wie auch ihre Mutter.[<strong>GEJ</strong>.02_025,05] Die Sarah wurde alle Augenblicke zu Tränen gerührt und sagteam Ende in einer Art Erregtheit: „Was braucht man da denn noch, um das mitHänden zu greifen, was ich schon seit meiner ersten Heilung eingesehen habe?!Gott! Solche Taten, solche Zeichen – und noch kein Glaube, keine Einsicht,keine Erkenntnis des nur zu wahrhaft Göttlichen?! Herr, ich als eine arme,schwache Sünderin vor Dir, bitte Dich: tue hier keine Zeichen mehr! Denndieses Volk von Nazareth mit höchst geringer Ausnahme ist nicht des Anspuckenswert, geschweige Deiner zu heiligen Worte und Taten! Ich bekenne esoffen, dieses Volk, so mir eine Macht gegeben wäre, ließe ich so lange fasten,hungern und stäupen, bis es zur Einsicht käme und erkennete, wie sehr esdadurch gesündiget hat, daß es diese heilige Zeit seiner Heimsuchung und dergroßen Gnade nicht erkannt hat!“[<strong>GEJ</strong>.02_025,06] Sagte Ich zur Sarah: „Ärgere dich, du Mein einziges Herz, derDummen und Blinden wegen nicht! Ich kenne sie und ihren Unglauben, und wiedu es wünschest, also werde Ich auch des Unglaubens willen wenig oder garkeine Zeichen mehr tun (Matth.13,58). Und du, Mein Schreiber Matthäus,merke das an, daß Ich des Unglaubens wegen hier in Meiner leiblichen Heimatwenig Zeichen mehr wirkte, auf daß es sogar in den spätesten Zeiten alle Weltwissen solle, was für harte und ungläubige Knöpfe diese Bürger Nazareths zu— 55 —

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