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GEJ - Band 2

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noch nie dagewesen! Wahrlich, manchmal kann ich selbst Deine Geduld undLangmut nicht fassen! Wenn ich bedenke, wie Du so manchmal mit uns, die wirdoch an Dir hängen wie die Haare an unserem Leibe, so ganz kurz gebundenbist, und ehe man sich's versehen hat, strafst Du unsereinen entweder mit einemWorte oder mit einem Blick, daß man es nachher nicht leicht wieder wagt, Dichum etwas laut zu fragen; aber solchen Greueln kannst Du ganz gemütlich etlicheJahrhunderte zusehen, und sie genieren Dich nicht! Wo unsereins rein aus derHaut springen könnte, da kannst Du ganz geduldig zusehen; wo aber unser Augeund Gemüt wenig oder nichts sieht oder findet, da bist Du wieder vollends daund tust, als ob das Heil der ganzen Schöpfung davon abhinge![<strong>GEJ</strong>.02_179,06] Siehe, Herr, das sind denn doch Dinge, die wir unmöglich zufassen imstande sind; und der Markus hat eben nicht ganz unrecht, wenn er alsodenkt von Gott, wie er sich gestern ganz treuherzig gut ausgedrückt hat. Es istwohl sicher und wahr, daß Du, o Herr, alle solche Märtyrer in der Ewigkeit fürdie minutenlangen Leiden, die ihnen auf dieser Erde zuteil wurden, mehr alshinreichend entschädigen kannst und auch wirst – aber bei all dem ist esdennoch eine ganz verzweifelt schrecklich bittere Sache, von den mutwilligargen Menschen dieser Erde oft übernatürlich schmerzlich gemartert zu werden!Und, Herr, einige qualvollste Augenblicke werden dem Gequälten auch zu einerkleinen Ewigkeit!“[<strong>GEJ</strong>.02_179,07] Sage Ich: „Ich habe es euch schon gestern – dir, sowie demMarkus – gesagt, daß Ich solches in der Zeit Meines Hierverweilens schon nähererörtern werde; wartet demnach, bis es an der Zeit sein wird, und es soll euchdann schon hinreichend helle werden! Gehet nun aber lieber hin und helfet demMarkus seinen Fischfang ans Ufer bringen; denn er ging heute schon frühe andie Arbeit, und Ich habe sie ihm gesegnet. Darum gehet hin und helfet ihm dievielen und guten Fische ans Land schaffen und in seine Fischbehälter setzen!“180. — Der gesegnete Fischzug. Vom Tempelmist[<strong>GEJ</strong>.02_180,01] Auf diese Worte eilten alle Jünger hin und halfen nach Kräftendem Markus und seinen Kindern. Die zwei Söhne waren zwar junge undkräftige Leute, aber die vier älteren Töchter waren zusammen nicht so stark wieeiner der zwei Söhne.[<strong>GEJ</strong>.02_180,02] Als mit der kräftigen Hilfe der Jünger die Fische alle untergebrachtwaren, kam Markus zu Mir, der Ich auf einer recht niedlichen und bequemenRasenbank saß, und sagte, noch ganz vom Schweiße triefend: „Herr undMeister! Du magst nun sagen, was Du nur immer willst, so behaupte ichdennoch fest, daß Du von meinem heutigen, nie erlebt herrlichen und reichstenFischfange ebensogut die Ursache bist, als Du gestern abend meine fünfzigSchläuche mit dem köstlichsten Weine angefüllt hast, wofür ich Dir denn auchvor allem meinen innigsten Dank abzustatten alsogleich hierhergeeilt bin. Undsomit danke ich Dir, o Herr und Meister, mit dem gerührtesten und dankerfülltestenHerzen für alle die übergroßen und wunderbarsten Wohltaten, die Du mir— 397 —

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