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GEJ - Band 2

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kann sich nach nichts Geringerem mehr sehnen; aber wenn dieses Höchste sich,um dich auf eine nötige Selbstprobe zu stellen, von deinem Herzen zurückziehenwird, dann wird dein Herz liebehungrig werden! Und wird es lange der höchstenSpeise entbehren, dann wird es bald nach anderen Gegenständen seine langenArme auszustrecken beginnen, um sich zu sättigen! Denn wie da auch schmerzlichist der Hunger des Magens, so ist aber der Liebehunger dennoch umtausendmal schmerzlicher.[<strong>GEJ</strong>.02_146,20] Nehmen wir nur einen Feldherrn, der ein liebloser Tyrannseiner Untergebenen ist! Alle werden sich in einem verzweifelten Zustandebefinden, und wo sie für ihn in den Kampf gehen sollen, da werden sie sich demFeinde ergeben, um sich dadurch ihres lieblosen Herrn zu entledigen. Zeigt aberein weiser Feldherr, daß er seine Untergebenen liebt wie ein Vater seine Kinder,dann mag ein Feind kommen, und sie werden sich mit allem Mute und mit dergrößten Selbstverleugnung für ihren geliebten Feldherrn bis auf den letztenBlutstropfen schlagen und werden den Feind vernichten![<strong>GEJ</strong>.02_146,21] Ja, du meine allerliebste Jarah, die Liebe ist ein gar mächtigDing, und das bedarf stets einer weisen Leitung, so es sich am Ende nicht selbstaufzehren soll!“[<strong>GEJ</strong>.02_146,22] Sagt nach einer Weile die Jarah, nachdenkend: „Ja, ja, dumagst da nicht ganz unrecht haben; aber das muß man aber ja beim Herrn dochannehmen, daß Er kein tyrannischer Feldherr über ein Ihn über alles liebendesHerz sein wird!?“[<strong>GEJ</strong>.02_146,23] Sagt Julius: „Das eben nicht! Aber – wie ich mich erinnere,was Er geredet hat die heutige Nacht mit dir – Er ist und bleibt Gott, dem sichder menschliche Geist erst dann vollkommen nähern kann, wenn er sich den ihmverliehenen Kräften zufolge selbst gestaltet, gebildet und gefestet hat, währendwelcher Selbstbildungsperiode er von Ihm ganz unbeachtet gelassen wird! Wennaber also, dann ist Gott in solch einer Periode ein notwendiger Tyrann mitverbundenen Augen und fest verstopften Ohren! Und wird bei dir solche dir vonIhm Selbst angekündigte Periode kommen, dann, meine allerliebste Jarah,werden wir darüber weiterreden!“[<strong>GEJ</strong>.02_146,24] Sagt die Jarah: „Ich vertraue und glaube fest, daß Er michauch dann nicht völlig verlassen wird!“[<strong>GEJ</strong>.02_146,25] Sagt der Hauptmann: „Das wird Er wohl kaum, weil du schonviel vor uns allen voraus hast; aber du wirst bei deiner großen Liebe zu Ihmauch eine kleine und kurz dauernde Verlassung weltengroß und schwer fühlen!– Aber nun gehen wir hin zu Ihm; denn Er scheint etwas vorzuhaben!“147. — Der Gläubigen Verkehr mit dem Herrn im Herzen[<strong>GEJ</strong>.02_147,01] Die drei begeben sich nun zu Mir, und der Hauptmann fragtMich: „Herr, was soll nun geschehen? Wie es mir vorkommt, so hast Du etwasvor!?“— 323 —

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