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GEJ - Band 2

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[<strong>GEJ</strong>.02_156,11] Sagt der Hauptmann: „Freund der Menschen dieser Erde! Dieerstere Eigenschaft, sich ohne Stoff, bloß aus seinem Willen heraus, bekleidenzu können, wie man will, gefällt mir sehr, und die armen Menschen könnten siebesonders in der Winterszeit sehr gut gebrauchen; aber das ebenso möglicheüberstarke Leuchten deines Lichtgewandes, vor dem keines Menschen Lebenbestehen könnte, gefällt mir nicht, wenigstens jetzt auf dieser Welt nicht. Darumwollen wir darüber auch keine weiteren Forschungen anstellen. Aber einesmöchte ich von dir noch erfahren; weil wir gerade nun so allein beisammen sindund uns vor niemandem zu genieren brauchen, so könntest du mir solches wohlenthüllen, und dieses eine besteht darin: Gibt es unter euch auch einengeschlechtlichen Unterschied?“[<strong>GEJ</strong>.02_156,12] Sagt der Engel: „Das ist zwar eine etwas ungeschickte Frage;aber weil sie bei dir rein dem Wissenstriebe entstammt, so will ich dir daraufauch mit Nein antworten! Was wir urgeschaffene Geister sind, so ist bei unszahllosen allein nur das männlich-positive Wesen als völlig ausnahmsloswaltend; aber es ist dennoch in jedem von uns auch das weiblich-negativePrinzip vollkommen gegenwärtig, und so stellt ein jeder Engel in sich dievollkommenste Ehe der Himmel Gottes dar. Es hängt ganz von uns ab, ob wiruns in der männlichen oder in der weiblichen Form zeigen wollen, und das allesin einer und derselben geistigen Haut.[<strong>GEJ</strong>.02_156,13] Darin aber, daß wir in uns selbst ein Zweiwesen sind, liegtauch der Grund, daß wir nie altern können, weil sich in uns die beiden Pole ewiggleichfort unterstützen; aber bei euch Menschen sind die Pole getrennt in einegeschlechtlich getrennte Persönlichkeit und haben darob, als jeder für sichseiend, keine Unterstützung in sich.[<strong>GEJ</strong>.02_156,14] So aber die getrennten persönlichen Pole sich äußerlich berühren,da verlieren sie und gleichen einem Weinschlauche, der stets runzliger wird,je mehr man ihn seines geistigen Inhaltes beraubt hat. Könntest du dir aber einenWeinschlauch denken, der in sich gleichfort das erzeugen könnte, was man ausihm nimmt, so würdest du an seiner Oberfläche nimmer dessen Form alt aussehenmachende Falten und Runzeln entdecken. – Verstehst du solches wohl?“[<strong>GEJ</strong>.02_156,15] Sagt der Hauptmann: „Ganz klar ist mir die Sache noch nicht;aber so ein wenig einen Dunst habe ich nun wohl. Wir werden darüber schonnoch mehreres miteinander bei günstiger Gelegenheit reden. Nun aber wollenwir ins Haus gehen; denn man wird uns schon erwarten!“[<strong>GEJ</strong>.02_156,16] Sagt der Engel: „Ja, ja, das wohl, und ich fühle auch schon inmir das, was ihr Hunger nennet.“[<strong>GEJ</strong>.02_156,17] Sagt der Hauptmann: „Oho, du bist doch ein reinster Geist!?Wie wirst du materielle Kost genießen können?“[<strong>GEJ</strong>.02_156,18] Sagt Raphael lächelnd: „Besser denn du! Bei mir wird alles,was ich in mich hineinnehme, völlig verzehrt und ins beschauliche Lebenumgestaltet, – bei dir nur das, was deiner isolierten Lebenspolarität entspricht,— 344 —

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