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GEJ - Band 2

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135. — Eine Liebesprobe der Jarah[<strong>GEJ</strong>.02_135,01] Sagt die Jarah: „Er ist wohl ein unbeschreiblich schönerMensch, da er gerade also aussieht wie ein Mensch; aber neben Dir, o Herr, sindalle Engel und Himmel mit all ihrem Lichte und ihrer gestaltlichen Schönheitsoviel als nichts! Denn all ihre Schönheit bist ja Du nur allein und Selbst! Ichkönnte dennoch keinen lieben!“[<strong>GEJ</strong>.02_135,02] Sage Ich: „Aber bin denn Ich, wie du Mich hier siehst, wohlschöner noch als dieser Engel? Sieh, Meine rauhen, ausgearbeiteten Hände,Meine von der Sonnenhitze ziemlich stark gebräunte Haut und Mein Alter sinddoch wahrlich nicht anziehend, wogegen dieser Engel mit allem ausgerüstet ist,was nur die Himmel schön nennen mögen und können!“[<strong>GEJ</strong>.02_135,03] Sagt die Jarah: „Herr, das Äußere ist für mich nichts, wenn dasInnere nicht völlig Deinem Herzen gleicht; denn Du allein bist der Herr!“[<strong>GEJ</strong>.02_135,04] Sage Ich: „Aber aus den Engeln strahlt überall unverhülltMeine Liebe und Meine Weisheit, die Mir in allem völlig gleicht; so du Michaber nur Meiner Liebe wegen liebst und Ich dennoch der Herr bin, so sehe Ichnicht ein, warum du diesen überschönen Engel nicht also lieben kannst wieMich, da er doch sicher pur von Meiner Liebe und Weisheit zusammengesetztist!?“[<strong>GEJ</strong>.02_135,05] Sagt die Jarah: „Herr, Du meine Liebe, Du mein Leben; ausdiesen zwei Lebenselementen sind ja auch alle Menschen zusammengesetzt, undich kann sie dennoch nicht also über alles lieben wie Dich! Ja, ich liebe gewißalle Menschen und die Dürftigen am allermeisten und biete nach meinen geringenKräften allzeit alles auf, um den Armen Hilfe zu verschaffen; aber so liebenwie Dich kann ich sie dennoch nicht, und so liebe ich auch diesen lieben Engel;aber mein Herz und mein Leben gehört dennoch nur Dir! Nur wenn Du, o Herr,meine gewiß reine Liebe zu Dir hart von Dir wiesest, dann würde ich wohl sehrtraurig werden, aber ich würde mir denken: Er, der Reinste, der Heiligste, hatdeine etwa noch viel zu unreine Liebe Seiner nicht für würdig halten könnenund hat sie darum von Sich gewiesen!“[<strong>GEJ</strong>.02_135,06] Nach diesen Worten fängt die Kleine an zu weinen und sagt,leise schluchzend: „Und es wird auch also sein! Ich habe mich mit meiner Liebezu weit gewagt und bedachte in meiner Einfalt nicht, wer Derjenige ist, denmein Herz so heftig ergriffen hat; darum weist Deine zu heilige Liebe meinenoch viel zu unheilige Liebe ganz sanft von sich und gibt mir einen Engel, dermein Herz zuvor reinigen und die Liebe heiliger ziehen soll. Mich schmerzt eswohl mächtig; aber ich weiß es ja, daß Du allein der Herr bist, und so will ich jaalles erdulden, was Du über mich verhängen magst.“[<strong>GEJ</strong>.02_135,07] Sage Ich: „O du Meine Liebe, was machst du deiner Liebe fürleere Vorwürfe! Wer Mich nicht also liebhat wie du und irgend etwas in derWelt mehr liebt als Mich, der wohl ist Meiner Liebe nicht wert; aber du, derenHerz alle Engel des Himmels Mir nimmer abwendig zu machen vermögen,— 299 —

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