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GEJ - Band 2

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hier, wie Er vor ein paar Tagen um jede Kleinigkeit gewußt hat, was wir umMitternacht über Ihn geredet und so leise weg beschlossen haben![<strong>GEJ</strong>.02_084,12] Es ist ganz angenehm, sich von einem großen Sturm auf demMeere etwas vorerzählen zu lassen; aber eine ganz andere Sache ist es, ihn selbstbestanden zu haben! Ich sage es dir: Verwalte du ganz ruhig und ohne Aufsehendein Amt, und es werden dich von keiner Seite her Unannehmlichkeiten treffen;wie du aber tyrannisch zu Werke gehen wirst, so stehen wir alle dir dafür, daßnicht nur du und dein Kapernaum, sondern ganz Jerusalem über den Haufengeworfen wird! Wir können durch große Klugheit das Jerusalem wohl allfällignoch fünfzig Jahre erhalten, – aber auch dessen Sturz in wenigen Wochenherbeiführen durch unsere höchst unzeitige Torheit![<strong>GEJ</strong>.02_084,13] Dir steht nun die Wahl frei, zu tun, was dir beliebt; wir habennur einen Katzensprung zu den Römern! Sie sind, gottlob, unsere Freunde; aberfür dich dürfte der Weg ein sehr weitgedehnter werden! Es erheischt ja doch diemenschliche Klugheit, eine hohle Nuß allzeit für eine volle hintanzugeben! Waswillst du denn vom habgierigen Tempel aus, der schon lange eine total hohleNuß ist, noch fischen? Ist es denn nicht bei weitem klüger, sich an dasWerdende zu halten, wo etwas darin ist? Ich sage es dir ganz unverhohlen, daßnun all die großen und mächtigsten Herren aus Rom sich von Jesus wie dieLämmer leiten lassen! Hat Er diese für Sich und Seine wahrhaft göttlich reineLehre, was sollen wir dann gegen Ihn anfangen? Wirst du nur eine Mienemachen, Ihn aufzugreifen, so wirst du schon so gut wie aufgegriffen sein, und eswird kein Mensch für deine Freilassung auch nur einen Schritt tun; benimmst dudich aber klug, so werden die Römer auch deine Freunde werden, und du wirstalso gleich dem Jairus ein gutes Sein haben! Tue aber nun, was du willst; dieFolgen werden es dir sagen, ob wir dir einen freundschaftlichen oder einenfeindlichen Rat erteilt haben!“[<strong>GEJ</strong>.02_084,14] Diese Rede des Chiwar hatte ihre Wirkung nicht verfehlt; derOberste ward sanfter und fing an einzusehen, daß sowohl Roban wie Chiwarvollkommen recht hatten und versprach ihnen, daß er ihren Rat getreu befolgenwerde. – Und es war so der erste Sturm in der Synagoge gut abgelaufen.85. — Der Herr lobt Roban und Chiwar[<strong>GEJ</strong>.02_085,01] Nach einer Stunde kam Chiwar zu Mir hinaus und wollte Mirerzählen, was in der Synagoge mit dem neuen Obersten alles verhandelt ward.[<strong>GEJ</strong>.02_085,02] Ich aber sagte: „Freund, erspare dir die Mühe; denn du weißtes, daß Mir nichts unbekannt sein kann. Übrigens sage Ich dir, daß du und derRoban eure Sachen vollkommen gut gemacht habt; denn der Oberste hätte sonstnoch gar manche tolle Sachen unternommen. Aber so ist er nun überzeugt, daßes ein Unsinn wäre, gegen die Römer irgend etwas zu unternehmen, und so wirder wenigstens eine Zeitlang ruhen; aber ganz trauen dürft ihr noch lange nicht,sondern ihr müßt auf der beständigen Hut sein und ihn sozusagen nie aus dem— 183 —

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