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GEJ - Band 2

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[<strong>GEJ</strong>.02_196,11] Sage Ich: „Das werde Ich eben diesmal nicht tun, und sie wirddie Antwort selbst bringen müssen!“[<strong>GEJ</strong>.02_196,12] Sagt Josoe: „Nun, da möchte es ihr vielleicht eben nicht umsehr vieles besser ergehen als mir!“[<strong>GEJ</strong>.02_196,13] Sage Ich mit freundlichster Miene: „Nun, wir wollen sehen!Sage uns demnach, du liebste Jarah, warum sogestaltig Ich den lieben Josoe umetwas gefragt habe, um das Ich sicher schon lange vorher gewußt habe!“[<strong>GEJ</strong>.02_196,14] Sagt die Jarah, ein wenig verlegen: „Herr, so ich reden darfund gewisserart muß, so scheinst Du dem lieben Josoe diese gordische Frage,wie er sie benannt hat, bloß aus einer, seine stark aufsprühende Seele ein wenigdemütigenden Ursache gegeben zu haben. Denn er meinte zuvor, daß er mit mirdarum nichts zu reden brauche, weil er alles das wisse, um was ich weiß, undwir beide könnten sonach miteinander nichts reden; ein solches Besprechenhieße einen vollen Becher in einen zweiten vollen Becher überschütten. Aberder liebe Josoe vergaß dabei, daß Du die Gaben des Geistes sogar unter DeineEngel verschieden ausgeteilt hast, und daß dadurch selbst ein vollkommensterGeist von einem andern vollkommensten Geiste noch gar vieles lernen kann![<strong>GEJ</strong>.02_196,15] Ich aber meine: Wenn Du, o Herr, also fragst, so fragst Du auskeinem andern Grunde, als um irgendeinen ein wenig Aufbrausenden zu einerdemütigenden Selbsterkenntnis zu führen! Und soviel ich mit meiner beschränktenErkenntnis in meinem Herzen erschaue, so hast Du dem lieben Josoe auseben diesem Grunde solch gordische Frage gegeben.[<strong>GEJ</strong>.02_196,16] Er hatte zwar ehedem, sich etwas widersprechend, demMarkus gegenüber wohl die Bemerkung gemacht, daß ich durch Deine GnadeErfahrungen gemacht habe wie bisher kein Mensch auf der ganzen weiten Erde;und doch hält er sich für einen ebenso voll gefüllten Becher! Wenn er mir abersolch außerordentliche Erfahrungen zugesteht, so begreife ich im Ernste nicht,warum er mit mir sich in kein Gespräch einlassen wollte. Ich meinesteils aberbin dennoch der Meinung, daß ich trotz meiner sicher unerhörten Erfahrungenvon ihm dennoch etwas lernen kann und halte meinen Becher für durchaus nochnicht so voll, daß in ihm von seinem vollen Becher nichts mehr Raum fände.[<strong>GEJ</strong>.02_196,17] Und, wie ich's nun bemerkt habe (hier schmunzelte die Jarahein wenig), so scheint denn sein Becher auch noch nicht gar so enorm voll zusein, daß dann von meinem Weine in seinem übervoll sein sollenden Becherkein Tropfen mehr Raum fände![<strong>GEJ</strong>.02_196,18] Ich will aber übrigens damit durchaus keine irgend nur imgeringsten gehässige Bemerkung über Josoes ein wenig zu hoch sprudelndesSelbstgefühl gemacht haben, sondern weil ich aufgefordert ward, so redete ich,wie es mir ums Herz war; ich glaube darum eben keine gar zu große Sündebegangen zu haben! Beging ich sie aber, so will ich sie auch nach Kräftenwieder gutmachen!“[<strong>GEJ</strong>.02_196,19] Sage Ich: „Nein, nein, durchaus nein! Dein treuestes Herz liegt— 434 —

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