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GEJ - Band 2

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so nebenher stets etwas kleinweg rachsüchtig, was ihm aber nichts nützt; denn erwird, wie nun besonders von dem Jünger Thomas, der ein recht weiser Mann ist,auf eine eben nicht zu sanfte Weise zurechtgewiesen!“[<strong>GEJ</strong>.02_204,08] Sagt die Jarah: „Ja, ja, du denkst ganz richtig und gerecht;denn ich erinnere mich nun auch so einer kleinen Haderei in Genezareth! DerHerr weiß es sicher besser denn wir beide, warum Er diesen Jünger in SeinerGesellschaft duldet; ich hätte ihm schon lange den Weg gewiesen! Der Menschhat für mich etwas ganz besonders Abstoßendes, und ich möchte nicht vieldarum setzen, ob durch ihn nicht einmal die ganze Gesellschaft in sehr großeUngelegenheiten gelangen wird; denn ich traue solchen Menschen nie, diejemandem, der mit ihnen spricht, nicht ins Auge zu schauen vermögen! Siescheinen sich stets zu fürchten, als könnte ihr unstetes Auge einen Verräter ihresbösen Herzens machen. Und diese üble, mir durchaus nicht gefallen könnendeEigenschaft besitzt eben jener Jünger! Nun, aber der Herr duldet ihn dennochund muß dafür sicher irgendeinen weisesten Grund haben!“[<strong>GEJ</strong>.02_204,09] Sage Ich zu Jarah: „Meine Tochter! Siehe, du selbst hast jaeben vorher in deiner Rede den Grund recht überaus herrlich dargestellt, ausdem für jedermann überklar hervorgeht, warum von Mir aus neben dem Weizenauch das Unkraut geduldet wird. Und siehe, der ist auch so ein Stück Unkrautauf Meinem guten Acker; wenn aber der gute Weizen gesammelt wird in MeineScheuern, da wird er als Unkraut auf dem Felde stehenbleiben und verbranntwerden zur Düngung des schweren Bodens und zur Leichtermachung desselben![<strong>GEJ</strong>.02_204,10] Es muß zwar der Boden locker sein, wenn im selben die edleFrucht gut gedeihen soll, – aber, weißt du, zu locker darf er wohl auch nichtsein; denn in einem zu lockeren Boden können die Wurzeln keinen irgend festenGrund erreichen. Kommen dann Hitze und darauf wie gewöhnlich großeStürme, da verdorren dann gerne die Wurzeln samt dem Fruchtstengel. Undkommt darauf ein Sturm, so werden solche Fruchtstengel leicht entwurzelt,verdorren dann auf dem Felde und bringen keine Frucht! Darum braucht dieZucht des Gotteskindes stets einen mehr schweren denn lockeren Grund undBoden; und dieweil also, muß man sich's denn schon gefallen lassen, so sichirgend neben dem Weizen aus dem schweren Boden auch ein Unkraut zeigt!Denn es wird nicht gesammelt für eine Ernte, sondern es bleibt zur Düngung desBodens, auf daß eine nächste Aussaat zu einer noch reichlicheren Ernte gereiftwerde, als das bis jetzt der Fall war. – Hast du Mich verstanden?“205. — Verschiedene Völker bedürfen einer verschiedenen Führung[<strong>GEJ</strong>.02_205,01] Sagt die Jarah: „O ja, Herr, Du meine alleinige Liebe, wahreKinder bedürfen einer festeren Erziehung denn die Kinder der Sklaven; denn dieKinder des Hauses werden nach ihren Eltern, oder auch mit ihnen für dasgesamte Hauswesen zu sorgen habend, erzogen, während die Kinder derSklaven nur so viel zu wissen brauchen, als ihr stets gleicher und höchst einförmigerDienst erfordert! Freilich wäre da noch sehr zu fragen, warum Gott der— 448 —

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