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GEJ - Band 2

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und Seele beben sollen, als hätte sie das Pestfieber ergriffen! Ich werde siefragen, auf wessen Geheiß sie sich zur tiefen Nachtzeit einem Orte haben nahendürfen, in dem sich eine römische Besatzung befindet; ich werde es ihnenzeigen, wie da ein jeder Ortskommandant das Recht hat, jeden, welchen Standesund welchen Bekenntnisses er auch sei, gefangenzunehmen und, so er sich nichtgültig zu rechtfertigen vermag, auch sogleich dem scharfen Gerichte zu übergeben!Ich werde das an ihnen zwar nicht in der Tat ausüben, aber einen panischenSchrecken will ich dennoch über ihre argen Häupter treiben, daß ihnen derAngstschweiß bis zur Ferse hinabfließen soll!“[<strong>GEJ</strong>.02_117,07] Sage Ich: „Freund, tue, was du willst, von Mir aus werden dirhier keine Schranken gesetzt; aber so du hier ein gewisses Amt handeln willst,so mußt du nun hinausgehen und solches mit ihnen draußen abmachen unterBeiziehung einiger deiner unteren Führer!“[<strong>GEJ</strong>.02_117,08] Sagt der Hauptmann: „Da laß, o Herr, nur mich sorgen; dennmeine Gesetze und meine Rechte verstehe ich allenthalben zu handhaben!“[<strong>GEJ</strong>.02_117,09] Nach diesen Worten ruft er sogleich seinen Diener, der imVorhofe Wache hält. Dieser tritt eilig in den Saal und bittet den Hauptmann umden Befehl.[<strong>GEJ</strong>.02_117,10] Der Hauptmann aber sagte zu ihm: „Laß du den Läufersogleich ins Lager, und der Unterführer soll mir ungesäumt dreißig Mannhierhersenden! Gehe!“ – Mit diesen Worten verläßt der Wachmann augenblicklichden Saal, und in zehn Minuten treten schon die dreißig Mann samt demUnterführer in den Saal und werden von den noch auf der Straße rastenden undsich loben und preisen lassenden Pharisäern nicht bemerkt. Der Unterführerfragt den Hauptmann, was da nun zu geschehen haben werde.[<strong>GEJ</strong>.02_117,11] Sagt der Hauptmann: „Vorderhand nichts von Bedeutung! Esgilt hier bloß, den Respekt aufrechtzuerhalten, den die Fremden zu beachtenhaben; und sollte ihnen das römische Lagergesetz fremd sein, so werden wir esihnen einschärfen. Verhaltet euch daher hier ruhig und ernst, und habet acht aufjeglichen meiner Winke! Es geschehe!“[<strong>GEJ</strong>.02_117,12] Bald darauf öffnet Ebahl weit des Saales Tür und bei zwanzigPharisäer und Schriftgelehrte treten ein. Es versteht sich schon von selbst, daßdie zwanzig noch eine Menge Begleiter mit sich hatten und Lastesel undMaultiere, die sie und ihr vieles Reisegepäck fortzuschaffen hatten; die Begleiterund die Tiere und alles Gepäck mußten versorgt werden. Als die Pharisäer unddie Schriftgelehrten vollends im Saale waren, musterten sie sogleich die Saalgesellschaftund fragten den Wirt, was das römische Militär hier zu tun habe.[<strong>GEJ</strong>.02_117,13] Sagt Ebahl: „Es wird vernommen haben, daß ihr hier ankommenwerdet, und es kam, um euch die gebührende Achtung zu bezeigen.“[<strong>GEJ</strong>.02_117,14] Sagt der Pharisäer einer: „Das sieht den Römern durchausnicht gleich! Aber sei ihm nun, wie ihm wolle, – wir sind hungrig und durstig,darum laß Speisen und Trank bringen!“— 258 —

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