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GEJ - Band 2

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hervorgerufen wird. Wenn der Gedanke erst im Herzen irgendeines Bedürfnisseshalber angeregt und erzeugt ward, so steigt er dann erst auf in das Gehirn desKopfes zur Beschauung der Seele, auf daß diese darauf die Glieder des Körpersin die geeignete Bewegung setze, damit der innere Gedanke sogestaltig zumWorte oder zur Tat werde; aber daß je ein Mensch pur im Kopfe denken könnte,wäre die platteste Unmöglichkeit! Denn ein Gedanke ist eine rein geistigeSchöpfung und kann darum nirgends entstehen denn allein im Geiste desMenschen, der im Herzen der Seele wohnt und von da aus den ganzenMenschen belebt. Wie möglich aber könnte sich je eine Schöpfung aus irgendeinernoch so subtilen (feinen) Materie entwickeln, da alle Materie, somit auch dasGehirn des Menschen, nichts als eine purste Materie ist und somit nie Schöpfer,sondern nur Geschaffenes sein kann?! – Verstehst du nun wohl solches undfühlst es vielleicht gar schon, daß kein Mensch etwas im Kopfe zu denkenvermag?“[<strong>GEJ</strong>.02_062,03] Sagt Cyrenius: „Herr, ja ich fühle das nun ganz lebendig! Aberwie geht das denn zu? Es kommt mir jetzt wahrlich so vor, daß ich von jeherbloß nur im Herzen gedacht habe! Merkwürdig! Wie ist denn das? Ja, ich fühleförmliche Worte im Herzen, und das als ausgesprochene Worte, und es kommtmir nun gar nicht mehr vor, daß es möglich wäre, im Kopfe einen Gedanken zufassen!“[<strong>GEJ</strong>.02_062,04] Sage Ich: „Das ist die ganz natürliche Folge deines stets mehrund mehr geweckt werdenden Geistes im Herzen, der da ist die Liebe zu Mirund durch Mich zu allen Menschen.[<strong>GEJ</strong>.02_062,05] Bei Menschen aber, bei denen solche Liebe noch nichterwacht ist, bilden sich die Gedanken zwar auch im Herzen, werden aber imselben, weil es zu materiell ist, nicht wahrgenommen, sondern erst im Gehirne,wo die Gedanken des Herzens, als schon mehr materiell wegen des Antriebeszur Handlung, sich bildlich gestalten und sich mit den Bildern, die von derAußenwelt durch die äußersten Leibessinne sich in die Gehirntäfelchen eingeprägthaben, amalgamieren (vermischen) und sogestaltig vor den Augen derSeele selbst materiell und schlecht werden und sodann auch als notwendigerGrund der schlechten Handlungen der Menschen angesehen werden müssen.[<strong>GEJ</strong>.02_062,06] Darum muß ein jeder Mensch zuvor im Herzen und daselbstim Geiste wiedergeboren werden, ansonst er ins Gottesreich nicht eingehenkann!“[<strong>GEJ</strong>.02_062,07] Sagt Cyrenius zum nebenstehenden Petrus: „Verstehst du daswohl von der Wiedergeburt des Geistes im Herzen, und was und wo so ganzeigentlich das Reich Gottes ist, von dem Er und die beiden Engel in einem fortreden und solches als Künftiges für unsern Glauben verheißen?“[<strong>GEJ</strong>.02_062,08] Sagt Petrus: „Allerdings verstehe ich solches, und so ich'snicht verstünde, bliebe ich nicht hier, sondern würde daheim für mein Haussorgen. Forsche du, hoher Herr, aber nur in deinem Eigenherzen, da wirst du inKürze mehr finden, als was ich dir in hundert Jahren erörtern könnte!— 135 —

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