13.07.2015 Aufrufe

GEJ - Band 2

GEJ - Band 2

GEJ - Band 2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

[<strong>GEJ</strong>.02_010,02] Sage Ich: „Ja, also ist es! – Das Feuer ist ein überaus nützlichesElement; wer es ordentlich, weise und zweckmäßig benutzt, dem verschafftes einen unberechenbaren Nutzen. Es wäre zu weitläufig, alle die Vorteileherzuzählen, die den Menschen durch die rechte, weise und zweckmäßigeBenutzung des Feuers entstehen. Wenn aber jemand das Feuer höchst unweiseund allenfalls zum bloßen Vergnügen so leichtsinnig gebrauchen möchte, daß eres anzündete auf den Dächern der Häuser oder in dichten Waldungen, da wirdein und dasselbe Feuer alles zerstören und verderben![<strong>GEJ</strong>.02_010,03] Wenn es im Winter frostig ist, so geht jedermann gerne an denKamin und wärmt sich mit großer Lust beim heiter knisternden Feuer, das denfesten Kamin mit wärmenden Flammen füllt; aber wer ins Feuer fiele, denwürde es töten und verzehren.[<strong>GEJ</strong>.02_010,04] Aber Ich sage dir noch etwas: Die Menschen dieser Weltmüssen, um wahrhaft Gottes Kinder zu werden, durch Wasser und Feuer geführtwerden. Der Himmel im Urwesen ist Wasser und Feuer; was nicht dem Wasserverwandt ist, wird vom Wasser getötet, und was nicht selbst Feuer ist, kann imFeuer nicht bestehen.“[<strong>GEJ</strong>.02_010,05] Sagt Faustus: „Herr, das verstehe ich schon wieder nicht! Wieist das zu nehmen? Wie kann man zugleich zu Wasser und zu Feuer werden?Denn bekanntlich sind Wasser und Feuer die gegenseitig feindlichstenElemente; eines zerstört und vernichtet das andere. Ist das Feuer mächtig, undman gießt Wasser hinein, so wird das Wasser schnell in Dampf und Luftverwandelt; ist aber das Wasser mächtiger als das Feuer, so erlischt dieses imWasser, sobald es vom selben überflutet wird. Wenn man nun aber, um demHimmel zu gleichen, zugleich Wasser und Feuer sein soll, da müßte man sicham Ende ja sowieso auflösen!? Wie sähe es dann mit dem ewigen Lebensbestandeaus?“[<strong>GEJ</strong>.02_010,06] Sage Ich: „Oh, recht gut! Beides im rechten Verhältnisse, –und es erzeugt und erhält dann fortwährend eines das andere! Denn siehe, gäbees in und um die Erde kein Feuer, so gäbe es auch kein Wasser; gäbe es aber inund um die Erde kein Wasser, so gäbe es auch kein Feuer, – denn da erzeugtfortwährend eines das andere.“[<strong>GEJ</strong>.02_010,07] Fragt Faustus: „Wieso? Wie das?“[<strong>GEJ</strong>.02_010,08] Sage Ich: „Nimm alles Feuer, aus dem alle Wärme stammt,von der Erde, und die ganze Erde wird zu einem diamantstarren Eisklumpen, aufdem kein Leben fortkommen könnte; nimm aber darauf alles Wasser von derErde, und sie wird nur zu bald zu nichtigem Staube werden! Denn ohne Wasserwird sich auch kein Feuer halten, das zu Neubildungen auf der Erde so überausnotwendig ist; wo aber keine Nach- oder Neubildung mehr stattfindet, da ist derTod und die Verwesung eingekehrt.[<strong>GEJ</strong>.02_010,09] Siehe an einen Baum, der seine Säfte verlor, und du wirstgewahr werden, daß der Baum in kurzer Zeit verfaulen und dadurch zunichte— 22 —

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!