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GEJ - Band 2

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[<strong>GEJ</strong>.02_216,11] Hat die Blüte diesen Dienst geleistet, dann wird sie abgeschiedenals ein eitler Weisheitsprunk, durch dessen Schönheit und Reiz eigentlichder Liebelebensäther angezogen wird, der aber selbst in sich alles ist und keinesweiteren Außenprunkes bedarf. Denn sieh, jede Blume ist eine wohlgeschmückteBraut, die dadurch ihren Bräutigam in ihr Garn zu ziehen trachtet,daß sie sich zuvor recht schmückt! Hat der Bräutigam aber die Braut einmal alssein eigen ergriffen, da wird der flitterige Brautschmuck ehest abgelegt, und derdemütige Lebensernst nimmt seinen Anfang.[<strong>GEJ</strong>.02_216,12] Von da beginnt dann erst die wahre Lebensfrucht sich zuergreifen und zu formen. Und ist dann alle Tätigkeit nur auf die Vollreifwerdungder Frucht verwendet, so verwahrt sich das in der Frucht allen früheren Gefahrenentronnene Leben, wie durch feste Burgen vor irgendeinem noch immermöglichen äußeren Feinde.[<strong>GEJ</strong>.02_216,13] Wo das Leben sich zu schnell auszubilden und auszureifenbeginnt, da wird es denn auch nur wenig fest. Und siehe, wenn da irgendeinäußerer Feind in die Nähe solch eines zu frühreifen Lebens kommt, so zieht ihndieses zu sehr an; er setzt sich damit in eine Verbindung, legt seine Frucht in daszu frühreife Leben der Pflanzenfrucht! Dieses Afterleben zieht dann das zarteLeben der Pflanzenfrucht an sich, verdirbt es und richtet es zugrunde. Diewurmstichigen Früchte sind dafür mehr als ein handgreiflicher Beweis.“217. — Die geistige Entwicklung des Menschen[<strong>GEJ</strong>.02_217,01] (Der Herr:) „Wie aber mit den Pflanzen, so auch mit denTieren und besonders mit den Menschen.[<strong>GEJ</strong>.02_217,02] Nehmen wir an eine zarte, frühreife Maid, bloß nur physisch.Sie zählt noch kaum etwa zwölf Jahre, ist aber schon in allen ihren Leibesteilenderart ausgebildet, daß sie das Aussehen eines mannbaren Mädchens hat. Solcheine Maid reizt dann jeden Mann, der nur ein wenig sinnlicher Natur ist, mächtigerdenn hundert auch noch so schöne, aber an Jahren reife Dirnen. Eine solchefrühreife Maid ist dann ihrem Leibe nach hundert Gefahren ausgesetzt, und esgehört von seiten ihrer Eltern die größte Sorgsamkeit dazu, solch eine zu frühreif gewordene Tochter vor allen den ihren großen Reizen nachstellendenFeinden zu bewahren. Wird sie zu früh einem lüsternen Manne gegeben, so wirdsie leicht verdorben in ihrer Fruchtbarkeit; wird sie zu sehr eingesperrt und vonaller schlimmen Luft abgehalten, so wird ihr Fleisch, wie man zu sagen pflegt,mockig. Sie wird bleich, zehrt ab und erreicht selten ein nennenswertes Alter.Bekommt sie wenig Kost, und das nur eine Magerkost, so wird sie traurig undzehrt am Ende auch früh ab; wird sie gut genährt, so wird sie noch fetter undunbehilflicher und dadurch träge, so daß ihr Blut bald absteht und sie bald dasAussehen einer Leiche überkommt, was dann ihrem Leibe offenbar einen frühenTod bringen muß.[<strong>GEJ</strong>.02_217,03] Das gleiche ist mit einer zu frühzeitigen übertriebenen seeli-— 471 —

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