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GEJ - Band 2

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dennoch auch aus Fleisch und Blut, und wenn einmal deine Jahre kommenwerden, dann wirst du es schon sehen, ob Fleisch und Blut beim Menschennichts zu reden haben!“[<strong>GEJ</strong>.02_127,10] Sagt die Jarah: „Daß der Mensch kein Gott ist, das weiß ichschon seit meinen frühesten Jahren; aber der Mensch kann durch seine rechteLiebe zu Gott ein Meister seines Fleisches und Blutes werden, der sicheren HilfeGottes zufolge. Wem aber Gott hilft, dem hilft Er ganz und nicht zur Hälfte, wasihr heute früh selbst an eurem kranken Fleisch und Blut erfahren habt! Denn daswar nicht Menschenhilfe, sondern das war Gottes Hilfe!“ – Nach diesen WortenJarahs verstummen die Alten, und es getraut sich keiner mehr, ihr ein Wort zuentgegnen.[<strong>GEJ</strong>.02_127,11] Ich aber sage zur Jarah, sie bei der Hand fassend: „Gut hast dues gemacht! Du sprichst ja schon wie ein ausgemachter Prophet!“[<strong>GEJ</strong>.02_127,12] Sagt lieblächelnd die Jarah halblaut zu Mir: „Ist leicht prophetischreden, wenn man bei Dir ist und Du einem die Worte ins Herz und in denMund legst! Hätte ich aus mir selbst geredet, da wären gewiß recht vieleDummheiten herausgekommen!“[<strong>GEJ</strong>.02_127,13] Sage Ich auch so halblaut: „Könnte wohl sein, Meine allerliebsteJarah! Aber von nun an wirst du stets so weise zu reden imstande sein,nur mußt du Mir nicht etwa einmal untreu werden, wenn du älter wirst!“[<strong>GEJ</strong>.02_127,14] Sagt die Jarah: „Herr, wenn das möglich wäre, da laß michlieber sterben!“[<strong>GEJ</strong>.02_127,15] Sage Ich: „Nun, nun, es wird etwa wohl unmöglich bleiben!?“[<strong>GEJ</strong>.02_127,16] Sagt die Jarah, Mich fest um die Mitte fassend und an ihreBrust drückend: „Ja, so etwas muß ewig unmöglich bleiben! Denn man müßtenur wahnsinnig werden, so man gäbe ein Pfund reinsten Goldes um ein Pfundstinkenden Moders!“[<strong>GEJ</strong>.02_127,17] Sage Ich: „Also hältst du doch auch etwas aufs Gold?“[<strong>GEJ</strong>.02_127,18] Sagt die Jarah: „Ja, aufs Gold der Seele alles! Das irdischeGold aber habe ich nur des Beispieles wegen angeführt.“[<strong>GEJ</strong>.02_127,19] Sage Ich: „Nun, nun, Ich habe dich schon verstanden; aberweil Ich dich eben gar so liebhabe, so muß Ich dich ja auch ein wenig necken!“[<strong>GEJ</strong>.02_127,20] Sagt die Jarah: „O necke Du mich nur, ich werde Dich darumdoch nicht weniger lieben! Denn das weiß ich ja schon seit lange her, daß Gottdie Menschen, die Er besonders liebt, mit allerlei Leiden heimsucht! So Du, oHerr, mich so recht, recht zu necken anfangen wirst, dann wirst Du mich erstganz liebhaben!“[<strong>GEJ</strong>.02_127,21] Sage Ich: „O du Mein liebstes Kindlein, solch reinste Herzen,wie das deine ist, neckt Gott nimmer, sondern nur solche, die Gott zwar sehrlieben, aber dabei dennoch auch mit der Welt dann und wann liebäugeln;— 281 —

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