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GEJ - Band 2

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das einstige durch Adam verlorene Paradies in sich wieder finden und für ewigbewahren kann. Das Gebot der echten und wahren Nächstenliebe soll uns dasVerlorene wiederbringen.[<strong>GEJ</strong>.02_233,12] Aber da fragt es sich sehr, wie man solch ein allerwichtigstesGebot der Ordnung Gottes gemäß zu beachten hat, um dadurch den großen vonDir verheißenen Zweck – sage – sicher und nicht halb, sondern ganz zu erreichen.“[<strong>GEJ</strong>.02_233,13] Sage Ich: „Das ist von dir aus wahrlich eine gute und wahreBemerkung, und Ich werde dir darüber eine richtige Antwort geben; aber vorerstwollen wir unsern alten Hausmann Markus auch einmal anhören, was er fürBegriffe vom Nächsten hat, dem man alle Liebe zuwenden soll. Darauf erstwerde Ich dann euch die volle und wahre Antwort mit der rechten Erläuterungdarüber geben. Und so sage uns, du lieber Markus, wen nach deiner Ansichtman so ganz wahrhaft für seinen Nächsten halten solle und soll ihm erweisenalle Liebe in der Tat!“234. — Des Markus Ansicht über seinen Nächsten[<strong>GEJ</strong>.02_234,01] Sagt der alte Markus: „Herr, ich bin von allem dem, was ichnun mit meinem Hause vernommen habe, so durch und durch ergriffen, daß ichnun beim besten Willen aber auch nicht ein vernünftiges Wörtlein hervorzubringenimstande wäre, geschweige zu bestimmen, wer mir gegenüber ein rechterNächster ist.[<strong>GEJ</strong>.02_234,02] Natürlich wäre allerdings der mein Nächster, der meinemLeibe am nächsten stände, und so er einer Hilfe bedürftig wäre, müßte ich sieihm geben. Wieder wären meine Nachbarn die Nächsten; wenn sie mich angingenum eine Hilfe, müßte ich sie ihnen nicht vorenthalten. Also sind auch meinWeib und meine Kinder meine Nächsten, und ich muß sorgen für ihr leiblichesund geistiges Wohl und Fortkommen.[<strong>GEJ</strong>.02_234,03] Als ich noch ein Krieger war, da waren auch meine Kameradenmeine Nächsten, und es war meine Pflicht, ihnen im Falle der Not eine Hilfezu leisten. Anderseits ist auch wieder jeder Mensch, welcher Religion er auchangehöre, im Falle der Not mein Nächster, und ich soll an ihm nicht vorübergehen,so er meiner Hilfe bedarf oder mich sich zur Hilfe begehrt.[<strong>GEJ</strong>.02_234,04] Ja, ich meine, daß man sogar einem Haustiere die Hilfe nichtversagen soll, wenn demselben etwas fehlt. Kurz und gut, wie ich in meinembeschränkten Hausverstande mir's vorstelle, der Mensch soll so schön feinGottes Regierung nachahmen und in seinem Tun und Lassen denn doch auchseine Sonne über alle Kreatur leuchten lassen, so wie auch Gott Seine Sonneüber alle Kreatur leuchten läßt.[<strong>GEJ</strong>.02_234,05] Freilich kann der Mensch als ein höchst beschränktes WesenGott seinen Schöpfer nur eben auch höchst beschränkt nachahmen; aber weil erschon die Ähnlichkeit Gottes in sich trägt oder eigentlich nach dem Ebenmaße— 501 —

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