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GEJ - Band 2

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geschweige der Mensch.[<strong>GEJ</strong>.02_212,14] Wenn der Mensch durch die Not so recht zum Denkengenötigt wird, dann fängt bald die Erde unter seinen Füßen zu grünen an; ist eraber versorgt, so legt er sich gleich dem Tiere auf die faule Haut und denkt undtut nichts.[<strong>GEJ</strong>.02_212,15] Siehe, Ich dürfte der Erde nur hundert nacheinanderfolgendesehr gesegnete Fruchtjahre geben, und alle Menschheit würde vor Faulheit wiedie Pest zu stinken anfangen; aber da Ich stets gute und schlechte Fruchtjahreauf der Erde miteinander abwechseln lasse, so muß die Menschheit gleichforttätig sein, muß in dem guten Fruchtjahre für ein möglich nächstkommendesschlechtes fürsorgen, um da nicht Hungers zu sterben. Und so bleibt dieMenschheit wenigstens einerseits gleichfort in einer Tätigkeit; wogegen sonstdie Menschheit nur zu bald in die vollste Lethargie übergehen würde. –Verstehst du auch solches?“213. — Die Folge der Wohlversorgtheit[<strong>GEJ</strong>.02_213,01] Sagt Cyrenius: „Herr, Du bist wahrhaft der Meister derMenschheit und bist nun eine lebendigste Schule des wahren Lebens, und ichweiß nun vollkommenst, woran ich bin, und woran alle Menschheit ist. Nur daseinzige geht mir noch nicht recht ein, warum ein Volk, das irgend doch einwenig übers Sklaventum hinaus leiblich versorgt wäre, am Ende in eine völligeLethargie übergehen müßte! Darüber möchte ich noch gerne ein erläuterndesWörtchen aus Deinem Munde, o Herr und Meister, vernehmen!“[<strong>GEJ</strong>.02_213,02] Sage Ich: „O Freund, frage die Geschichte der Völker derErde; siehe an das alte, wohlversorgte Ägypten, siehe an Babel und Ninive,siehe an Sodoma und Gomorra! Ja, siehe an das israelitische Volk in der Wüste,das Ich vierzig Jahre hindurch aus den Himmeln mit Manna versorgt habe! Undso siehe du noch eine Menge fertig gewordener Völker an, und du wirst es nurzu bald finden, wohin die leibliche Wohlversorgtheit alle diese Völker gebrachthat![<strong>GEJ</strong>.02_213,03] Siehe, zum Beispiel wird ein versorgtes Frauenzimmer amEnde nichts mehr tun, als sich putzen und schmücken den ganzen Tag über; amEnde wird sie sogar dazu zu faul und läßt sich von anderen waschen, putzen undschmücken. Aber das dauert auch nicht immer zu lange; am Ende wird solch einverweichlichtes Frauenzimmer sogar zum Sich-bedienen-Lassen zu träge undwird auf diese Weise ein förmliches Schwein, wo nicht gar ein vollkommenesFaultier, wie es deren gibt in Indien und Mittelafrika. Frage: Was ist hernach miteinem solchen Weibe etwa noch anzufangen? Welcher geistigen Bildung ist esnoch fähig? Ich sage es dir: Nicht einmal zu einer Hure taugt es mehr! Das warja auch in Sodoma und Gomorra der Fall, darum eigentlich das Volk anfing, sichmit der Unnatur zu befriedigen! – Verstehst du das?“[<strong>GEJ</strong>.02_213,04] „Wahrlich“, sagt Cyrenius, „so freigebig mit der glänzendsten— 464 —

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