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GEJ - Band 2

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auf und sagt mit der liebevollst freundlichsten Stimme von der Welt: „O Dueinziger Geliebter meines jungen Lebens und Herzens! Ich wußte es ja, daß derden Tod nicht zu fürchten hat, der Dich allein über alles liebt! Aus übermächtigerLiebe zu Dir, meinem ersten Lebensbringer, ward ich krank, weil ich vonDir nichts mehr erfahren konnte, wohin Du gekommen seiest; und so ich fragtemit dem heißest liebenden Herzen, wo Du seiest, da sagte man mir, um mich zuberuhigen durch die offenbarste Tötung meines Gemütes, Du seiest gefangengenommenund als ein Staatsverbrecher den scharfen Gerichten überantwortetworden! Das machte mein Herz in meiner Brust brechen; ich ward bald sehrkrank und starb zum zweiten Male! – O wie endlos glücklich aber bin ich nunwieder, daß ich Dich, Du meine einzige und höchste Liebe, wieder habe![<strong>GEJ</strong>.02_012,13] Ich sagte ja auf dem Sterbebette: ,So mein einziger Jesus nochlebt, so wird Er mich nicht verwesen lassen in der kalten Gruft!‘ – Und siehe da,es ist geschehen, was mein Herz mir gesagt hat. Ich lebe vollauf wieder, und dasin den Armen meines geliebtesten Jesus! Aber von nun an soll auch nichts mehrmich von Deiner göttlichen Seite zu trennen imstande sein! Als die geringsteDeiner Mägde will ich Dir folgen, wohin Du ziehen magst.“[<strong>GEJ</strong>.02_012,14] Während die Sarah noch also Mir ihr Herz entdecket, nähertsich endlich Jairus mit einem Harzlichte der Gruftkammer. Ich aber sage zu ihr:„Siehe, dein Vater Jairus kommt! Verbirg dich daher hinter dem Rücken desFaustus, damit er deiner nicht sogleich ansichtig wird, was seiner Gesundheitschaden würde! Wann Ich dich aber rufen werde, dann tritt schnell hervor mitheiterem und fröhlichem Antlitze, und es wird ihm dann solcher Anblick nichtschaden!“ – Sarah befolgt solchen Rat sogleich, und Jairus tritt im Momente indie Kammer, als Sarah sich hinter dem Rücken des Faustus recht wohl versteckthatte.[<strong>GEJ</strong>.02_012,15] Jairus entschuldigte sich, mit dem verlangten Lichte so langeausgeblieben zu sein.[<strong>GEJ</strong>.02_012,16] Ich aber sage: „Hat nichts zur Sache! Denn übers Möglichehinaus kann niemand sündigen, und wer einmal tot ist, wird in einer schwachenViertelstunde nicht toter, sondern eher lebendiger, wenn die Bedingungen zumLeben noch irgend vorhanden sind!“[<strong>GEJ</strong>.02_012,17] Sagt Jairus: „Nun, Herr, wenn ein armer Sünder es auchwagen darf, Dich zu bitten, so wolle nun Deine Gnade nicht mir Unwürdigem,sondern der Dich sicher über alles liebenden Sarah erweisen!“[<strong>GEJ</strong>.02_012,18] Sage Ich: „Aber eine Bedingung und einen Grund sage Ich dirdarin, daß Ich sie nimmer erweckte für dich, sondern rein nur für Mich! Sie wirdvon nun an Mir – und nicht dir folgen; willst aber auch du Mir folgen von Zeitzu Zeit, da sollst du in der Nähe deiner Tochter sein!“[<strong>GEJ</strong>.02_012,19] Sagt Jairus: „Es geschehe alles, was Du willst, wenn meineinziges Kind nur wieder ins Leben zurückgerufen werden könnte!“[<strong>GEJ</strong>.02_012,20] Sage Ich: „Nun denn, so leuchte hinein in die offene Gruft!“— 28 —

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