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GEJ - Band 2

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kundtun!“[<strong>GEJ</strong>.02_148,03] Sage Ich: „Das hat sehr wenig zu bedeuten und ist eine ganznatürliche Erscheinung, gleich der eines mäßig wogenden Meeres. So das Meerwogt und du dich auf irgendeinem rechten Punkte befindest, nach dem diegebrochenen Sonnenstrahlen hinfallen, so wirst du dort ein ähnliches Lichtspielsehen.[<strong>GEJ</strong>.02_148,04] Die Luft, die zum Einatmen für Menschen und Tiere tauglichist, reicht nicht etwa bis zu den Sternen hin, sondern im äußersten Hochstandenur so weit über die Erde, als da ausmachete die vierfache Höhe dieses Berges,vom Meere an gerechnet; nach solcher Höhe ist dann die Erdluft scharfbegrenzt, so wie das Wasser von der Luft, und hat gleich dem Wasser einehöchst glänzende, glatte Oberfläche, die gleich dem Meere sich in einem beständigenWogen befindet.[<strong>GEJ</strong>.02_148,05] Wenn nun das Licht der Sonne auf diese erwähnten Luftwogenfällt, so strahlt es wie aus einem Wasserspiegel zurück; gehen die Luftwogenstark, so werfen sie das aufgenommene Licht dann und wann auch zur Erdeherab, und am leichtesten, wenn scheinbar die Sonne sich noch unter demHorizonte befindet, wo ihre Strahlen gewisserart von unten her auf die Flächedes Luftmeeres fallen. Und so sind diese munter hin und her schwebendenLichter nichts als Widerscheine der Sonne, und ihre Beweglichkeit rührt von derBeweglichkeit der Wogen der Luft her.[<strong>GEJ</strong>.02_148,06] Daß sie aber jetzt, wo die Sonne kaum noch eine scheinbareSpanne unter dem Horizonte steht, besonders über den sehr lichten Wölkchen zusehen sind, hat darin seinen Grund, daß die Luftwogen nun mehr das Licht vonden von der Sonne schon stark beleuchteten Wölkchen aufnehmen und mitdemselben gewisserart ein tändelndes Spiel treiben. – Seht, das ist die ganznatürliche Erklärung dieser Erscheinung![<strong>GEJ</strong>.02_148,07] Aber über all das hat diese Erscheinung auch eine geistigeBedeutung, und diese ist für euren Verstand begreiflich folgende:[<strong>GEJ</strong>.02_148,08] Denkt und stellet euch also die geistige Sonne vor! Das von ihrausgehende Licht wird von der stets wogenden Fläche des geschaffenen Lebensmeeresaufgenommen, und dieses spielt mit solchem Lichte, und es entstehendaraus allerlei Zerrbilder, die wohl noch den matten Glanz von sich strahlenlassen, aber dabei jede Spur der göttlichen Urform zerstören; also ist das ganzeHeidentum und nun auch das Judentum ein solches Verzerren alles rein Göttlichen.[<strong>GEJ</strong>.02_148,09] Wenn ihr aber sehet einen ganz ruhigen Wasserspiegel, und esscheint die Sonne darein, so wird sie aus dem Wasserspiegel in derselbenMajestät und Wahrheit widerstrahlen, als wie ihr sie sehet am Himmel. Undebenso gehört ein ruhiges, leidenschaftsfreies Gemüt, das nur durch eine gänzlicheSelbstverleugnung, Demut, Geduld und reinste Liebe erreicht werden kann,dazu, damit das Ebenmaß Gottes im Geiste des Menschen ebenso rein und wahr— 327 —

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