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GEJ - Band 2

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chen und ewigen Geistes in jene organische Form gezwängt werden, die dereinen solchen Formleib bewohnenden freieren Seele in allem Nötigen wohlentspricht.[<strong>GEJ</strong>.02_210,02] Die in einem Leibe wohnende Seele aber ist natürlich anfangsum nicht viel reiner als ihr Leib, weil sie auch der unreinen Urseele des gefallenenSatans entstammt. Der Leib ist für die noch unlautere Seele eigentlich nichtsals eine höchst weise und übergut und zweckmäßig eingerichtete Läuterungsmaschine.[<strong>GEJ</strong>.02_210,03] In der Seele aber wohnt schon der reine Funke des GeistesGottes, aus dem sie ein rechtes Bewußtsein ihrer selbst und der göttlichenOrdnung in der Stimme des Gewissens überkommt.[<strong>GEJ</strong>.02_210,04] Daneben ist der Leib für außen hin mit allerlei Sinnen versehenund kann hören, sehen, fühlen, riechen und schmecken; dadurch bekommtdie Seele allerlei Kunde von der Außenwelt, gute und wahre, schlechte undfalsche.[<strong>GEJ</strong>.02_210,05] Aus dem Urteile des in ihr wohnenden Geistes fühlt sie in sichbald, was da gut und was schlecht ist; anderseits macht sie auch durch dieäußeren Sinne ihres Leibes Erfahrungen von guten und schlechten, wohltuendenund schmerzlichen und anderen Eindrücken, und überdies wird der Seele vonGott, auf dem Wege der außerordentlichen Offenbarung von innen und vonaußen her, durchs Wort, der Weg der Ordnung Gottes gezeigt.[<strong>GEJ</strong>.02_210,06] Also ausgerüstet, kann dann die Seele allerdings ganz nach derleicht zu erkennenden göttlichen Ordnung sich frei selbst zu bestimmenimstande sein, was natürlich nicht anders sein kann, weil die Seele sonst unmöglichzu irgendeiner für ewig andauernden, in sich abgeschlossenen, aber dochfreien Existenz gelangen könnte.[<strong>GEJ</strong>.02_210,07] Denn jede Seele, die fortbestehen will, muß sich durch die ihrgegebenen Mittel selbst als fortbestandsfähig gestalten und gewisserartausbauen, ansonst sie am Ende entweder das Los des Leibes teilen kann, odersie tritt als noch zu dreiviertel unausgebildet aus dem Leibe, der als völligverdorben zur weiteren und gänzlichen Ausbildung der Seele gar nicht mehrtaugt, und dann wird sie genötigt sein, in einer viel unbequemeren Maschine aufeine gewöhnlich sehr traurige und schmerzliche Weise ihre weitere Vollendungfortzusetzen.[<strong>GEJ</strong>.02_210,08] Der Leib aber ist, weil aus lauter in tiefem Gerichte nochseienden Teilen bestehend und darum des Todes fähig, bei und für jedenMenschen die Hölle im engsten Sinne; die Materie aller Welten aber ist dieHölle im weitesten Sinne, in die der Mensch durch seinen Leib gegeben ist.[<strong>GEJ</strong>.02_210,09] Wer nun viel für seinen Leib sorgt, der sorgt offenbar auch fürseine höchst eigene Hölle und nährt und mästet sein Gericht und seinen Tod zuseinem höchst eigenen Untergange.— 458 —

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