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GEJ - Band 2

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Weisheit warst Du meines Wissens noch kaum je! Ich muß es offen gestehen, daDu diesmal mir mehr gesagt hast als alle andern Male, in denen ich das Glückhatte, Dich zu hören. Es ist nun alles klar und sonnenhelle, was Du uns hierwahrlich aus der Wurzel der Entstehung und des Seins der Menschheit in allenihren Verhältnissen mitgeteilt hast, – nur etwas geht mir dennoch ab; weiß ichdas auch noch, dann bin ich wahrlich versorgt für die Ewigkeit! Soll ich dieFrage stellen, oder liest Du sie mir schon wieder also aus meinem Herzen?“[<strong>GEJ</strong>.02_213,05] Sage Ich: „Frage diesmal nur, der andern wegen, damit siegleich anfangs auch vollends innewerden, um was es sich da handelt!“[<strong>GEJ</strong>.02_213,06] Spricht Cyrenius: „Nun denn, wolle mich denn gnädigstvernehmen!“214. — Die Widersprüche in der Schöpfungsgeschichte. (Mo. 1)[<strong>GEJ</strong>.02_214,01] (Cyrenius:) „Ich habe in meinem nun schon ziemlich langeandauernden Erdenleben oft und allezeit vergeblich nachgedacht, wie denn soganz eigentlich und, sage, natürlich wahr die erste Menschheit dieser Erde zurErkenntnis eines höchsten Geistwesens und zur Erkenntnis ihres eigenenseelisch-geistigen Teiles gelangt ist. Ich habe darüber die Bücher Ägyptens, dieSchriften der Griechen und die Bücher eures Moses gelesen, auch ist mir einmalein indisches Werk in die Hände geraten, das ich von einem Manne in Rom, derein Indier war, mir habe vorlesen und verdolmetschen lassen; aber ich fandüberall eine gewisse mystische Bildersprache, aus der kein kluger Menschirgend noch klüger werden konnte, und somit auch ich um so weniger, weil ichmir in meiner Jugend schon immer eingebildet habe, daß alle anderen Menschenum vieles klüger denn ich selbst seien. Überall kommen logische Ungereimtheitenvor, die, wörtlich genommen, ein Unsinn sind.[<strong>GEJ</strong>.02_214,02] So zum Beispiel heißt es in eurem Moses: ,Am Anfange schufGott Himmel und Erde, und die Erde war wüste und leer, und es war finster aufder Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Da sprach Gott: ,Eswerde Licht!‘ Und es ward Licht. Und Gott sah, daß das Licht gut war. Daschied Gott das Licht von der Finsternis und nannte das Licht Tag und dieFinsternis Nacht. Da ward denn aus Abend und Morgen der erste Tag.‘[<strong>GEJ</strong>.02_214,03] Darauf wird in sehr kurzen Thesen die Scheidung desWassers, das Trockenmachen des Erdreiches und das Erschaffen des Grases, derGesträuche und Bäume berührt. Mit diesem Erschaffen vergehen drei Tage undsomit auch Nächte. Weil Tage und Nächte aber schon von der Erschaffung desersten Lichtes auf der finsteren Tiefe der Erde herrühren, so sehe ich nachherwahrlich nicht ein, warum Gott am vierten Tage abermals nötig hatte, noch zweigroße Lichter zu erschaffen und sie an den Himmel zu setzen, von denen dasgrößere Licht regiere den Tag und das andere, kleinere die Nacht.[<strong>GEJ</strong>.02_214,04] Halten wir das nun mit der Natur der Erde zusammen undbedenken wir, was nach Deiner Erklärung die Sonne, der Mond und all die— 465 —

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