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GEJ - Band 2

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wofür, wie schon gesagt, hundert der allerbewährtesten Zeugen stehen können. –Wie gefällt euch nun der Heiland, den ihr gesucht und nicht gefunden habt?“241. — Enthüllung der Absichten des Tempels[<strong>GEJ</strong>.02_241,01] Sagen die Pharisäer, große Augen über die BeschreibungJarahs machend: „Neues hast du uns zwar nichts Besonderes erzählt; dennsolches und noch mehreres ist uns von ihm schon zu Ohren gekommen, als wirnoch in Jerusalem waren; und weil ebenso außerordentliche Gerüchte von ihm,man könnte es sagen, schon durch ganz Israel wie beinahe das tägliche Brotgang und gäbe sind, so sind schon mehrere vom Tempel aus abgesandt worden,diesen Mann irgend ausfindig zu machen und ihn in den Tempel zu bringen, woihm dann vom Tempel aus zuerst sicher Anträge gemacht würden, seinewunderbaren Kenntnisse und Eigenschaften allein den Vorteilen des Tempels zuweihen. Und würde er solche Anträge von sich weisen, was sich von ihm mit dervollsten Sicherheit erwarten ließe, da er zugleich ein sehr guter, liebevoller undüberaus weiser Mann sein soll, nun, da würde er auf jeden Fall den kürzerenziehen müssen und einem tiefsten und festesten Kerker schwerlich je entgehen;er müßte denn nur im Ernste allmächtig sein. Denn der Tempel ist nun so arggeworden, daß jetzt anstatt der Menschen gleichwohl der Satan in aller Schlechtigkeitganz gut noch zehn volle Jahre in die Schule gehen könnte, um in alle dieSchändlichkeiten des Tempels vollends einzugehen und sie praktisch einzuüben.[<strong>GEJ</strong>.02_241,02] Darum sagen wir, daß sich der Heiland aus Nazareth wohl niezu den vielen Schändlichkeiten einlassen würde; gegenfalls er aber in jedemFalle ein Opfer des Tempels werden würde.[<strong>GEJ</strong>.02_241,03] Es seien zwar durch die Macht seiner Worte und Werke schongar viele Pharisäer bekehrt worden; aber was hat ihnen alles das genützt? Siehatten am Ende ihre wahre Teufelsnot mit dem Tempelkollegium und habenauch, um im Kollegium wieder mit einiger Behaglichkeit leben und bestehen zukönnen, dazu noch müssen zu lügen anfangen, daß es davor nur gleichweggestaubt hat. Denn das alte Tempelkollegium ist und bleibt schon einmal reindes Teufels, und es läßt sich mit demselben nichts anfangen.[<strong>GEJ</strong>.02_241,04] Wenn der oberste Priester einmal sagt: ,Heute wird die Sonneden ganzen Tag der Erde nicht scheinen!‘, so darf kein unterer Templer nur vonfernehin eine Bemerkung sich erlauben am selben hellichten Sonnentage, etwanur so leise hin, bei der man zu verstehen gäbe, daß die Sonne dennoch scheine.Aus wäre es da für ein ganzes Jahr! Kurz, da darf niemand anders glauben als:die Sonne scheine an dem Tage durchaus nicht, – und müßte er sich vor den oftzu warmen Strahlen der Sonne in den dichtesten Schatten flüchten! Sagt derOberpriester: ,Heute wird sieben Stunden lang nichts denn Blut fließen imBache Kidron!‘ – wehe dem, der auf solchen Spruch etwa doch kein Blut fließensähe! Kommt ein Kranker zum Oberpriester, und dieser sagt: ,Mein Sohn, dubist geheilt, gehe nun, opfere deine Gabe, und kehre dann getrost nach Hause!‘;nun, der Geheilte aber ist darauf ebenso krank und elend, wie er ehedem war.— 518 —

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