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GEJ - Band 2

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du wahrhaftigster Meister, aus den Himmeln uns gegeben! Ich habe ein großesVermögen; die Hälfte will ich sogleich den wirklich Armen zukommen lassen,und die andere Hälfte will ich für sie verwalten, auf daß sie bei mir immer etwasfinden sollen. Denn ich meine, daß solches gut sei, da mir bekannt ist, daß dieArmen mit einem größeren Vermögen nicht haushälterisch umgehen können,gewöhnlich auf einmal zuviel ausgeben und zur Zeit der Not dann wieder nichtshaben!“[<strong>GEJ</strong>.02_068,04] Sage Ich: „Tue das, liebes Weib! Also sollten es alle Reichentun, dann würden die Armen nie Not zu leiden haben; denn die Not ist ein üblesDing und verleitet den Menschen oft zu größeren Lastern als der Reichtum. DerReiche bleibt wenigstens in seiner Ehre öffentlich vor der Welt und gibt seltenso viel Ärgernis der Welt wie ein Armer, den die Not nur zu leicht für dieschlechtesten Taten fähig macht; aber der unbarmherzige Reiche, der die Armenzur Ausführung seiner Laster benützt, ist dennoch bei aller seiner Weltehre umtausend Male schlechter denn der lasterhafte Arme. Denn der Arme wird lasterhaftdurch die Not, und der Reiche ist des Lasters Schöpfer in seinem unverzehrbarenÜberflusse.[<strong>GEJ</strong>.02_068,05] Aber wie du, Mein liebes Weib, nun deinen Reichtum verwendenwillst und auch wirst, da ist der Reichtum ein Segen aus den Himmeln undwird zeitlich und ewig dessen Verwaltern den größten Gewinn abwerfen!Darum, wer da recht tugendhaft sein will, der sei allzeit sparsam und haushälterisch,auf daß er zur Zeit der Not fähig sei, den Armen und Schwachen unter dieArme zu greifen.[<strong>GEJ</strong>.02_068,06] Ich sage es euch allen: Eure Liebe zu euren Kindern brennewie ein Licht; aber die Liebe zu den fremden Kindern armer Eltern sei eingroßer Feuerbrand! Denn niemand in der Welt ist ärmer denn ein armes verlassenesKind, ob ein Knabe oder ein Mägdlein, das ist einerlei. Wer ein solcharmes Kind aufnimmt in Meinem Namen und versorget es leiblich und geistigalso wie sein eigenes Blut, der nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, dernimmt auch Den auf, der Mich in diese Welt gesandt hat und vollkommen Einesist mit Mir![<strong>GEJ</strong>.02_068,07] Wollt ihr Segen von Gott in euren Häusern ziehen und ihn wieein wohlbestelltes Feld zur reichen Ernte erheben, so leget in euren HäusernPflanzschulen für arme Kinder an, und ihr sollet mit allem Segen überschüttetwerden also, wie ein hoch angeschwollener Strom die niederen Ebenen, die erüberschwemmt, mit Sand und Steingerölle überschüttet; aber so ihr arme,hungrige Kindlein von euch weiset und sie obendrein noch angrollet, als wennsie euch schon einen Schaden zugefügt hätten, der kaum ersetzlich wäre, da wirdder Segen von euren Häusern also weichen wie der sterbende Tag vor der ihnraschen Schrittes verfolgenden Nacht. Wehe dann solchen Häusern, die vonsolcher Nacht ereilt worden sind! Wahrlich, darin wird es nimmer wieder zutagen beginnen! Und nun gehe du, Mein liebes Weib, nach Hause und tue, wasdu dir vorgenommen hast, und gedenke vorzüglich der armen Witwen und— 148 —

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