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GEJ - Band 2

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ein Zeichen begehrt und sagt: ,Ich sehe zwar den Grund der Wahrheit aus deinerRede nicht ein, wenn mir aber nach der Diktion, durch die mir solche und solcheLehre unterbreitet ist, ein Zeichen als tatsächlicher Beweis geliefert wird, so willich solche Lehre als volle Wahrheit annehmen!‘ Nun, es wird dann dem Verlangerdas Zeichen gegeben, und er kann nun nicht umhin, die Wahrheit der Lehreanzunehmen, ob er sie als solche bis auf den Grund erkennt oder nicht; denn nunsteht das Zeichen als ein unbestreitbarer Bürge da.[<strong>GEJ</strong>.02_003,06] Weil es aber seiner Blindheit nicht möglich ist, auf den Grundder Wahrheit zu kommen, und er nach seinen Begriffen durch die Befolgung derWahrheitslehre in zu bedeutende, nie gewohnte Lebensunbequemlichkeitengelangen könnte, so denkt er dann bei sich: ,Es mag wohl was daran sein, dennsonst wäre das Zeichen nicht möglich gewesen; aber ich sehe den Grunddennoch nicht ein, und tue ich danach, so kostet mich das eine entsetzlicheSelbstverleugnung. Darum tue ich es lieber nicht und bleibe bei meinerangewohnten Lebensweise, die zwar ohne außerordentliche Zeichen dasteht,aber dessenungeachtet ganz wohl schmeckt!‘[<strong>GEJ</strong>.02_003,07] Sieh, eben darin aber liegt dann auch schon das Strafgericht,das der Zeichenverlanger sich selbst bereitet hat durch das auf sein Verlangengeleistete Zeichen, das ihm den unumstößlichen Beweis geliefert hat, gegen dener keinen Gegenbeweis aufstellen kann; er aber in seiner verkehrten Lebensweisedann doch als ein Bekämpfer der ewigen Wahrheit auftritt und sie tatsächlichweidlichst verwirft, obschon er das unvertilgbare Zeichen, das ihm zurSteuer der Wahrheit geleistet ward, ewig nie als den Erfolg auf die ihm geoffenbarteWahrheit als nie bestanden seiend aus dem Wege schaffen kann. Darum istes sonach ums unvergleichbare besser, nie ein Zeichen zur Steuer der Wahrheitzu leisten![<strong>GEJ</strong>.02_003,08] Aber zum Nutzen und sonstigen Frommen der Menschen ohneirgendeine Aufforderung magst du im stillen Zeichen wirken, soviel du willst,und es wird das niemandem zur Sünde und noch weniger zu einem Gerichtegereichen. Hast du aber Zeichen zum Frommen der Menschen zum vorausgeleistet, so magst du hintendrein den betreffenden Menschen wohl auch eineLehre geben, so sie ein Verlangen danach tragen; tragen sie aber kein Verlangen,so gib ihnen bloß eine ernste Vermahnung vor der Sünde. Aber in eineweitere Belehrung laß dich nicht ein; denn da sehen dich die, denen geholfenward, als einen magischen Arzt an, und das Zeichen hat für sie kein weiteresZwangsgericht.[<strong>GEJ</strong>.02_003,09] Alle aber, denen die Macht gegeben ward, im Notfalle Zeichenzu wirken, sollen diesen Meinen Rat treu befolgen, so sie wahrhaft Gutes wirkenwollen.[<strong>GEJ</strong>.02_003,10] Vor allem aber hüte sich ein jeder, in einer Art Aufwallungund Ärger ein Zeichen zu wirken! Denn ein jedes Zeichen kann und soll nur aufGrund der reinsten und wahrsten Liebe und Sanftmut gewirkt werden; wird esaber im Zorn und Ärger gewirkt, was wohl auch möglich ist, dann hat schon die— 7 —

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