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GEJ - Band 2

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Gott zuläßt, ist gut, und am Ende ist dem vollends reinen Menschen dennochalles rein, was die Erde in und auf sich und über sich trägt. – Saget, ob ihr alledies nun von Mir Gesagte ganz verstanden habt!“[<strong>GEJ</strong>.02_205,11] Sagt Cyrenius: „Herr, wer aber sollte Dich da auch nichtverstanden haben? Das ist ja alles sonnenhelle!“[<strong>GEJ</strong>.02_205,12] Sage Ich: „Gut denn, und so soll uns Josoe darüber einesichere Ansicht geben!“206. — Josoes Entschuldigungsrede[<strong>GEJ</strong>.02_206,01] Sagt Josoe: „O Herr, meine Ansicht darüber wird wahrlichsehr unsicher ausfallen! Ich verstehe es wohl so im ganzen, was damit gesagtwerden will, und ich kann von mir nicht geradehin behaupten, als hätte ichsolches nicht klar genug verstanden; aber darüber eine gewisse sonnenhelleReflexion zu machen, dazu fühle ich mich viel zu schwach. Daher wäre es schonwieder gut, so mich auch noch hier meine allerholdeste Jarah vertreten möchte.Denn so ich auch, mir vorkommend, noch so weise rede, da ist aber dennochirgend etwas am Ende da, dem sehr widersprochen werden kann! Und so ist esmir denn wohl um vieles lieber, zuzuhören, als selbst zu reden. Ah, so jemandetwas vorbrächte, das da nur im geringsten falsch und unrichtig wäre, dannwerde ich schon lebendigerer Zunge werden; aber zur Entwicklung der übermeinen Erkenntnishorizont zu hoch liegenden Wahrheiten fühle ich mich nochlangehin zu schwach, – und so bleibe ich schön fein und ganz bescheiden stille,laß gerne die Weiseren für mich reden und horche als ein stiller Bewunderer zu,wie einem weisen Gemüte hohe Worte ebenso leuchtend entströmen wie derMorgensonne ihre Lichtstrahlen. Zudem finde ich es, wenigstens für mich, ganzüberflüssig, über etwas ohnehin schon Sonnenhelles noch weitere Reflexionenzu machen. Wer wohl wird am hellsten Mittage noch irgendeine Lampe anzünden,um das Licht der Sonne dadurch zu unterstützen? Wer aber an den hellstenLichtworten, die nun aus Deinem heiligen Munde geflossen sind, noch irgendeinenZweifel haben kann, nun, der melde sich, und man wird ihn anstandslos aufdie richtige Fährte führen![<strong>GEJ</strong>.02_206,02] Wohl weiß ich es, daß man Dir, o Herr, sozusagen blindlingsgehorchen soll, so Du von jemandem etwas willst; aber hier muß ich mich, undzwar infolge der rechten Demut meines Herzens, als ungehorsam erweisen!Denn gar leicht könnte Dein Verlangen, o Herr, für mich auch eine Art Prüfungsein, ob ich mich von meinem angeborenen, mich selbst oft überschätzendenSelbstgefühle werde so weit hinreißen lassen und gleich mit meiner nochobendrauf sehr schlecht bestellten Nachtlampe herausfahren werde, um dieSonne damit etwa doch noch heller zu machen, als sie ist! Aber da sagt mirglücklicherweise mein ruhiges Herz: ,Eitler Knabe, nimm dich in acht, der Herrprüft dich! Siehe, daß du in der Gnade bestehst vor Ihm!‘ Vernehme ich aber soetwas, oh, da kenne ich mich dann aber auch sogleich aus und bleibe aufmeinem bescheidenen Platze! – Habe ich recht oder nicht, mich also durchgän-— 451 —

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