13.07.2015 Aufrufe

GEJ - Band 2

GEJ - Band 2

GEJ - Band 2

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

von ganz Galiläa; denn ein jeder Fremde, der dahin kam und sich dort nur einpaar Tage aufhielt, ward sicher so krank, daß er gar nicht mehr weiterzureisenvermochte. Es gab welche, die oft über ein Jahr lang dort bleiben mußten; denEinheimischen machte es weniger. So ganz kerngesunde Menschen wohl gab esnur sehr wenige; aber doch gab es unter den Einheimischen auch wenige, vondenen man hätte sagen können, daß sie krank seien. Alle Reisenden vermiedendarum sorgfältigst diesen Ort, und wen nicht unerläßlich dringende Geschäftehintrieben, der kam sicher nicht nach Genezareth.[<strong>GEJ</strong>.02_240,09] Als ich von dem bewußten Heilande aus Nazareth zuerstKunde erhielt, da fing ich an, zum Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs garinbrünstig, zu beten, daß Er den Heiland auch nach dem höchst ungesundenGenezareth möchte kommen lassen. Und sehet, ich ward bald erhört, denn derHeiland aus Nazareth kam bald darauf zu uns nach Genezareth. Und man saheinen Heiland ohne Arzneien und fragte sich geheim: ,Wie wird denn der dievielen Kranken heilen?‘ Aber Er überzeugte uns nur zu bald, daß Er nichts alsnur zu sagen brauchte: ,Ich will, sei oder seid gesund!‘ Und sehet, in einemAugenblick wurden alle, von was für verschiedenen heilbaren oder bekanntunheilbaren Krankheiten sie auch behaftet waren, mit Blitzesschnelle derartgeheilt, daß bei ihnen aber auch keine Spur davon irgendmehr zu entdecken war,als wären sie je krank gewesen! Lahme, Blinde, Taube, Krüppel, Besessene,Gichtbrüchige, Aussätzige und noch viele mit hunderterlei andern Übeln Behaftete,das war dem Heilande eins; Sein Wort und Wille heilte sie alle. Julius, einRömer, ist nebst Hunderten Zeuge davon gewesen.[<strong>GEJ</strong>.02_240,10] Er heilte aber nicht nur die Leiber der Menschen, sondern auchdie Seelen und deren Verständnis, fegte den blinden Aberglauben aus denHerzen der dummen und verirrten Menschen und belehrte die Unwissenden aufeine so klare und leichtfaßliche Weise, daß sich alle darob oft noch mehrverwunderten, als über Seine Heilungen durchs Wort.[<strong>GEJ</strong>.02_240,11] Endlich aber zeigte Er Sich auch als ein vollendetster Herr undMeister der Natur; denn Ihm gehorcht Wasser, Luft, Feuer und Erde, und ichmöchte es sogar behaupten und das für ganz gewiß, daß sich Sonne, Mond undall die Sterne Seinem Worte nicht ungehorsam bezeigen möchten; denn dieEngel der Himmel fügen sich Seinem Willen.[<strong>GEJ</strong>.02_240,12] Mich hatte Er sehr lieb, wie auch ich Ihn über alles, obschonEr äußerlich eben nicht ein schöner Mann ist; denn Er ist mehr klein von Statur,und Seine Hände sind rauh und arbeitnarbig, aber Sein Kopf ist würdevoll undSein Auge wohl das schönste, das mir je zu Gesichte kam. Auch um den Mundhat Er einen überaus freundlichen, wenn danebst auch würdevoll ernsten Zug.Die Stimme Seines Mundes aber kann man eine wahrhaft männlich hinreißendenennen; denn sie klang wenigstens für mein Ohr angenehmer als der schönsteund reinste Gesang.[<strong>GEJ</strong>.02_240,13] Da habt ihr nun so einen möglichst kurzen Entwurf von demallerberühmtesten Heilande aus Nazareth vollkommen der Wahrheit getreu,— 517 —

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!