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GEJ - Band 2

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Finsternis folgt![<strong>GEJ</strong>.02_243,04] Darum habe du mit uns nur Geduld, wir werden uns mit derWeile schon machen! Aber wie gesagt, plötzlich geht das nicht, und ich und wiralle sind nun recht froh, daß wir einzusehen anfangen, warum es eigentlich alsogeht und auch nicht anders gehen kann; denn aus einem harten und rohen Klotzewird nicht nach wenigen Meißelhieben des Bildners schon eine vollendeteMenschengestalt fertig.[<strong>GEJ</strong>.02_243,05] Wir haben von Engeln der Himmel wohl schon gar manchesgehört und gelesen. Die drei Fremden, die Abraham besuchten, waren Engel; beiLot waren Engel; Jakobs Leiter voll Engel ist bekannt; Bileams Lasttier verkündetedem es mißhandelnden Propheten die Gegenwart eines Engels; des jungenTobias Begleiter und Führer war ein Engel; die Israeliten sahen den WürgengelGottes von Haus zu Haus der Ägypter gehen; bei den drei Jungen im Feuerofensah man Engel, – und es ist in der Schrift noch vielfach die Rede davon, daß dieEngel Gottes wie leiblich sichtbar mit den Menschen dieser Erde verkehrthaben. Warum sollte das hier nicht möglich sein?[<strong>GEJ</strong>.02_243,06] Aber hier ist die sichere Anwesenheit eines Engels eine soaußergewöhnliche, daß man sie freilich wohl nicht so schnell fassen kann dervollen Wahrheit nach, als wie schnell man sie glaubt von lange vergangenenZeiten her. Glauben ist leicht, weil man sich stets die vergangene Zeit für besservorstellt, als da ist eine gegenwärtige, die man aus einer gewissen Pietät stets fürderlei göttliche Erscheinungen zu unwürdig hält, ohne zu bedenken, daß es inSodoma und Gomorra eben auch nicht sehr Gott wohlgefällig mag hergegangensein, ansonst Er nicht Feuer vom Himmel über solche Orte hätte regnen lassen.[<strong>GEJ</strong>.02_243,07] Kurz und gut, du mußt es selbst einsehen, daß diese Sache eineganz außerordentliche ist, die ihresgleichen unseres Wissens auf dieser Erdenoch nicht erlebt hat! Daß wir demnach bei den merkwürdigen Pröbchen, durchdie der Engel uns von seiner himmlischen Wesenheit einen Beweis verschaffte,ein wenig aus der Fassung gekommen sind, wird ja auch wohl begreiflich sein,so man alle unsere früheren Lebensverhältnisse wohl erwägt. Daher wolle du,hoher Julius, unser momentan dummes Benehmen uns ja nicht für irgendeineböswillige Sünde anrechnen!“244. — Belehrung der Pharisäer durch Julius[<strong>GEJ</strong>.02_244,01] Sagt Julius: „Nun, ich habe es euch ja ohnehin gesagt, daß esvon eurer Seite eine große Dummheit war, die euch von eurer ersten Erziehungnoch in eurer Seele steckengeblieben ist. Was noch nicht ganz draußen ist, daswird schon noch mit der Zeit ganz aus euch hinausgebracht werden. Auf einmalgeht das freilich wohl nicht; denn eine alte eingewurzelte Dummheit geht oftschwerer aus dem Menschen, als wie schwer man heilt ein altes Gebrechen desLeibes. Aber ein rechtes Mittel kann am Ende beides heilen.[<strong>GEJ</strong>.02_244,02] Wir verargen niemandem seine angeborene und eingefleischte— 524 —

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