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GEJ - Band 2

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angenehm sein und wird das heilige Ebenmaß Gottes, nach dem er erschaffenist, rechtfertigen; wer aber seinem Nächsten erst dann hilft, wenn dieser ihn umdie Hilfe angefleht hat, – oh, wie weit ist ein solcher Helfer noch vom vollenEbenmaße entfernt, und wie weit dann erst der, der sich eine Hilfeleistungbefehlen läßt![<strong>GEJ</strong>.02_079,08] Seht ihr, meine lieben Freunde, wenn eure Weisheit nichtweiter reichen sollte als dahin nur, den Menschen Anträge zu machen, daß sieeuch gebieten sollen, wenn sie eurer Hilfe bedürfen, da gehe ich als ein Knabemit euch nicht tauschen; habt ihr mich aber bloß nur prüfen wollen, so glaubeich, meine Prüfung vor euch wenigstens nicht schlecht bestanden zu haben. Undsolltet ihr vielleicht aus meinem Munde etwas vernommen haben, was euchvielleicht ein wenig hart berührt hätte, so müßt ihr das mir schon zugute halten;denn um euch zu belehren, habe ich meinen Mund nicht aufgetan, sondern derWahrheit willen, weil ihr euren Antrag mir nicht der Wahrheit gemäß gemachthabt. Als vollkommene Himmelsgeister aber hättet ihr doch mein Inneresinsoweit zum voraus durchblicken und erkennen sollen, daß ich euch auf eurenAntrag mit solch einer Antwort sicher entgegenkommen werde, und ihr hättetdann eurem Antrage, für den ich euch durchaus nicht danken kann, sicher einanderes Gesicht gegeben!“[<strong>GEJ</strong>.02_079,09] Die beiden Jünglinge treten nun etwas gedemütigt zurück undsagen: „Wahrlich, diese hohe, rein göttliche Weisheit hätte kein Engel in diesemKnaben gesucht!“[<strong>GEJ</strong>.02_079,10] Sage Ich: „Ja, Meine Lieben, Gottes Auge sieht gar scharf undentdeckt auch in den vollkommensten Engeln Flecken, – also auch einesMenschen reinstes Herz, das da ist wie ein Augapfel Gottes. Ich ließ aber dasnicht euretwegen, sondern der Gäste wegen geschehen, auf daß sie aus demreinen Munde eines erweckten Knaben erfahren sollten, wieviel es ihnen an derGottähnlichkeit noch mangelt. Im übrigen aber hat der Knabe schon von Geburtan einen außerordentlich scharfen Geist, und es meine ja niemand, Ich hätte nunbei dieser Gelegenheit ihm die Worte ins Herz und endlich in den Mund gelegt.Sie sind auf seinem höchst eigenen Grund und Boden gewachsen; darum wird erMir zu einer Zeit ein tüchtiges Rüstzeug sein.“80. — Cyrenius nimmt Josoe auf[<strong>GEJ</strong>.02_080,01] Sagt Cyrenius: „Herr, diesen Knaben möchte ich zu mirnehmen, und so er zu mir wollte, möchte ich ihn nicht nur meinen Kinderngleich, sondern in allem über dieselben stellen. Wahrlich, ich würde es mir zumgrößten Glücke rechnen, so ich diesen lieben Knaben, der ohnehin mehr Engelals Mensch ist, mein nennen könnte! Er wird ohnehin einen etwas schwerenStand bei seinen einstigen Eltern haben, und es ist die Frage, ob diese ihn nochannehmen werden. Ich weiß aber um alles und kann mit der Zeit Einleitungentreffen, daß seine, mir als sehr templerisch gesinnt bekannte Eltern ganz gutihren Josoe erkennen werden. Wollen sie ihn annehmen, so wird es ihnen auch— 171 —

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