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GEJ - Band 2

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Unser Freund Roban hat müssen diesen Psalm lesen; das hat des ZimmermannsSohn mit seiner, uns allen freilich höchst unbegreiflichen Zaubermacht bewirkt!Denn so er die ganze Familie, bei der wir soeben vergebens unser goldenes undsilbernes Heil suchten, mit einem Worte zu heilen imstande ist, so ist er ebensogutauch imstande, uns zu nötigen, nur solche Psalmen zu lesen, die alleroffenbarstebensogut wider uns, als dereinst wider die Feinde Davids, Zeugnis geben.[<strong>GEJ</strong>.02_035,22] Zudem soll der alte Joseph wirklich von David in guter Linieein Abkömmling sein, und man nennt nun Jesus, weil auch Josephs zweitesWeib, Maria, aus demselben Stamme sei, einen ,Sohn Davids‘, aus welchemGrunde der alte Joseph, der stets ein schlauer Fuchs war, auch höchstwahrscheinlichganz geheim alle möglichen Künste mag seinen Sohn haben lernenlassen, auf daß dieser mit seinen Zaubereien die abergläubischen Römer undGriechen breitschlüge, sich dann als ein Sohn Jupiters oder Apollos vorstelleund die Römer ihn sonach unfehlbar zu ihrem Kaiser ausrufen und erhebenmüßten! Und wenn die in Rom residierenden Herren so blind sind wie diese, diehier über Asien zu befehlen haben, die Jesus schon sozusagen in seinem Sackehat, so kann es ihm auch gar nicht fehlen, daß er in jüngster Zeit den RömernGesetze vorschreiben wird, – und wir sind dann alle versorgt!“[<strong>GEJ</strong>.02_035,23] Sagt ein anderer: „Solch einem Unternehmen wird sich etwadurch ein Geheimschreiben an den Kaiser wohl ein Riegel vorschieben lassen!“[<strong>GEJ</strong>.02_035,24] Sagt der erste: „Du wirst dem schwer einen Riegel vorschieben,der mit seinem zauberischen Sehvermögen alles erschaut, was du noch soverborgen denkst! Wer sonst als er hat uns auf dem Heimwege mit dem Donnerknallerschreckt, weil er sicher vernommen hatte, was wir untereinander geredethaben wider ihn?! Und wer sonst als er hat uns den scharf wider uns zeugendenPsalm lesen lassen? Und warum? Weil er sicher gewußt hat, was wir wider ihnbeschließen wollten! Gehe hin, setze dich an den Schreibtisch und versuche esmit einem Geheimschreiben an den Kaiser – und ich stehe dir dafür, daß duentweder nicht imstande sein wirst, auch nur ein Wort niederzuschreiben, oderdu wirst wider dich ein gräßliches Zeugnis zu zeichnen genötigt werden durchseine unbegreifliche, geheime Zaubermacht![<strong>GEJ</strong>.02_035,25] Zudem ist selbst unser Oberster Jairus für ihn nun mit Leibund Seele eingenommen, da er ihm zwei Male die Tochter erweckt hat vomTode, und unterstützt ihn mit allem, was dieser nur wünscht – und wir vermögendarum auch nichts in Jerusalem wider ihn auszurichten. Kurz und gut, wir sindnun von allen Seiten vernagelt und gebunden und können uns gegen ihn nichtrühren. Am besten dünkt es mich noch, zum bösen Spiele eine gute Miene zumachen oder uns vollends zu seinen Jüngern zu bekennen – sonst können wirnichts für uns Ersprießliches wider ihn tun, da wir nicht einmal also etwas zudenken vermögen, daß er es nicht auf der Stelle in die durchdringendste Erfahrungbrächte.“[<strong>GEJ</strong>.02_035,26] Sagt der alte Roban: „Der Meinung bin ich auch! Es steht unswirklich nur der einzige Weg offen: daß wir uns entweder ganz indifferent— 75 —

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