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GEJ - Band 2

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[<strong>GEJ</strong>.02_210,10] Der Leib muß zwar eine gewisse Nahrung bekommen, damiter stets fähig ist, der Seele für die hohen Lebenszwecke die entsprechendenDienste zu leisten; aber wer da zu ängstlich sorgt für den Leib und nahezu Tagund Nacht hadert und arbeitet und handelt, der sorgt offenbar für seine Hölleund für seinen Tod.[<strong>GEJ</strong>.02_210,11] Wenn der Leib die Seele reizt, sich für seine sinnliche Befriedigungin alle Tätigkeit zu werfen, so rührt das stets von den vielen unlauterenNatur- oder gerichteten Materiegeistern her, die so ganz eigentlich das Wesendes Leibes ausmachen. Gibt die Seele den Anforderungen des Leibes zuvielGehör und tut danach, so tritt sie mit ihnen in Verbindung und steigt auf dieseWeise in ihre höchst eigene Hölle und in ihren höchst eigenen Tod. Und tut dieSeele solches, so begeht sie eine Sünde wider die Ordnung Gottes in ihr.[<strong>GEJ</strong>.02_210,12] Verharrt die Seele darin mit Liebe und köstlichem Behagen, soist sie ebenso unrein wie ihres Leibes unreinste und gerichtete Geister, bleibtdadurch in der Sünde, somit in der Hölle und im Tode. Wenn sie auf der Weltauch gleich ihrem Leibe nach fortlebt, so ist sie aber dennoch so gut wie tot,fühlt auch den Tod in sich und hat eine große Furcht vor ihm. Denn die Seelekann in solcher ihrer Sünde und Hölle tun, was sie nur immer will, so kann siedennoch kein Leben finden, obschon sie dasselbe liebt über alle Maßen.[<strong>GEJ</strong>.02_210,13] Sehet, darin liegt auch der Grund, aus dem heraus nun vieletausendmal Tausende von Menschen von einem Leben der Seele nach dem Todeihres Leibes ebensoviel wissen wie ein Stein, der am Wege liegt; und so manihnen irgend etwas davon sagt, so lachen sie höchstens oder werden gar erbost,treiben den Weisen zur Tür hinaus und weisen ihn, solche Dummheiten, dienichts als eine Lüge seien, den Wildschweinen vorzutragen![<strong>GEJ</strong>.02_210,14] Und doch soll ein jeder Mensch längstens bis in sein dreißigstesJahr in sich so weit mit der Bildung seines Ichs fertig sein, daß ihm dasfolgende freieste, seligste Leben nach dem Tode des Leibes so vollbewußt undsicher wäre wie einem Aar der Flug in der hohen freien Luft![<strong>GEJ</strong>.02_210,15] Aber wie weit sind Menschen, die danach erst zu fragen anfangen,noch entfernt davon! Und wie weit aber erst hernach jene, die davon garnichts hören wollen und einen solchen Glauben sogar für eine Dummheit halten,die kaum irgendeiner erheiternden Lache wert sei! – Solche Menschen befindensich demnach ihr ganzes Erdenleben hindurch in der vollsten Hölle und imschon vollsten Tode.[<strong>GEJ</strong>.02_210,16] Nun aber kann sich eine Seele schon ganz gereinigt haben, undes wird ihr oft dennoch eine geraume Zeit gegeben nun zur Mitreinigungzunächst ihres in und an und für sich noch immer unlauteren Leibes und seinerGeister, wodurch der ganz edlere Leibesteil sich endlich auch aus der Seele dieUnsterblichkeit anzieht und jüngst nach dem Tode des gröbsten Teiles seinerWesenheit mit der Seele zu ihrer Vollkräftigung mit erweckt wird.[<strong>GEJ</strong>.02_210,17] Bei solchen schon reinen Seelen geschieht es denn auch, daß— 459 —

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